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Vom Hochofenarbeiter zum Personaltrainer

mit Informationen von Alexander M. Groß   26.08.2020 | 15:21 Uhr

Einfach mal alles ganz anders machen - das Leben sozusagen komplett umkrempeln. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht? Und es dann wahrscheinlich auch wieder verworfen? Alex Beneke aus Saarlouis zum Beispiel war Schichtarbeiter am Hochofen in der Dillinger Hütte und arbeitet jetzt als Personaltrainer.

“In meiner alten Identität was das so, das Aufstehen wurde mit vorgeben. Das war wie ein Hamster im Rad. Wenn der Wecker geklingelt hat, musste ich hoch“, sagt Alex Benecke aus Saarlouis heute. Als Fitnesscoach und Personaltrainer kann er es sich mittlerweile aussuchen, wann er aufsteht. Trotzdem ist er Frühaufsteher und nutzt die Zeit am Morgen intensiv. Vor seinem Leben als Fitnesscoach malochte Benecke am Hochofen der Dillinger Hütte. Sieben Jahre Wechselschicht. Ein schweißtreibender Knochenjob, der ihn zwar forderte, aber nicht erfüllte. Er kündigt 2018 und startet sein neues Berufsleben: „Ich habe dort sehr gutes Geld verdient. Aber irgendwann kommen Sie an einen Punkt im Leben, wo Sie sich die Frage stellen: ‚Soll das jetzt alles gewesen sein?‘“

Sein neuer Arbeitgeber: Kohl-Pharma in Merzig.  Zunächst kümmerte er sich nur um die Fitness des Chefs in dessen privatem Trainingsraum zuhause. Dann folgte das komplette Management, mittlerweile trainiert Benecke alle Mitarbeiter, die fit bleiben oder noch werden wollen. Die bewegte Mittagspause kommt bei den Mitarbeiter*innen so gut an, dass in zwei Schichten trainiert werden muss. Sein Erfolg gibt Benecke Recht, in seinem privaten und beruflichen Umfeld wurde der Wechsel vom vermeintlich sicheren Arbeitsplatz zum Trainer allerdings eher kritisch beäugt. 

Über dieses Thema wurde am 26.08.2020 auch in der "Region am Mittag" auf SR 3 Saarlandwelle berichtet.

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