Brautpaarhände formen ein Herz (Foto: pixabay/andibreit)

Heiraten im Saarland: früher günstiger, kleiner und familiärer

Reporterin: Lisa Krauser | Onlinefassung: Andree Werner   16.05.2023 | 07:02 Uhr

Der Wonnemonat Mai ist traditionell auch ein Hochzeitsmonat. Viele Ehen werden in dieser Zeit geschlossen. Wobei sich die Hochzeiten heute im Vergleich zu denen vor 30 oder 50 Jahren teils sehr deutlich unterscheiden. Wir schauen zurück.

Die Zahl der Hochzeiten war im Saarland zuletzt wieder auf das Vor-Pandemie-Niveau gestiegen. So haben sich 2022 rund 4600 Menschen im Land das Ja-Wort gegeben. Aufgrund der damaligen Corona-Lockdowns konnten allein in der Landeshauptstadt Saarbrücken rund 50 Eheschließungen nicht durchgeführt werden. Etwa 50 weitere Trautermine wurden von Paaren auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Der Hauptgrund für die Verschiebungen war, dass Hochzeitsfeiern im Anschluss an die Trauungen aufgrund der Corona-Auflagen nicht im vollen Umfang stattfinden konnten.

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Hochzeit früher - saarländische Erinnerungen
Audio [SR 3, (c) SR 3 Lisa Krauser, 16.05.2023, Länge: 02:28 Min.]
Hochzeit früher - saarländische Erinnerungen

Hochzeiten früher und heute

Aber heutzutage werden die Hochzeiten auch gute zwölf Monate im Voraus geplant und dann wird teils ordentlich aufgefahren: Candy-Bar, Foto-Box, Zauberkünstler oder Live-Band und DJ sind mittlerweile Hochzeitsparty-Standard. Und am besten noch in einem besonderen Ambiente mit aufwändiger Lichtinstallation und natürlich in einer extravaganten Location. Da kommen schnell fünfstellige Geldsummen zusammen - Brautkleid und Ringe sind dabei noch nicht mal eingerechnet. In unserer SR 3-Umfrage erinnern sich viele Saarländerinnen und Saarländer an ihre eigene Hochzeit vor teils 20, 30 oder gar 50 Jahren. Damals sei einiges anders gewesen, vor allem bescheidener und familiärer - so der Tenor.

Bundeswehr-Uniform und günstige Brautkleider

Verschiedene Brautkleider (Foto: SR / Max Zettler)
Models zeigen verschiedene Brautkleider

So schaute man früher viel öfter auf das Geld und sparte, wo es nur ging. Da wurden zum Beispiel auch mal die Ausgehuniform der Bundeswehr zur Trauuung getragen oder Brautkleider günstiger in Frankreich gekauft oder einfach ausgeliehen. Heute werden sich zunächst unzählige Brautkleider im Internet angesehen, anschließend auf Hochzeitsmessen über die neusten Brautmodentrends informiert und dann meist maßgeschneidert. Man könnte glauben, dass Zeit und Geld kaum eine Rolle spielen. Hauptsache alles ist perfekt.

So lassen sich Brautpaare heute auch gerne im ausgeliehenen Sportwagen oder Oldtimer zur Kirche oder Standesamt kutschieren, in unserer Umfrage erinnert sich jemand noch daran, wie er früher mit dem Linien-Bus zu seiner Hochzeit gefahren ist - saarländische Bescheidenheit...

Auch bei Gästen und Essen wurde gespart

Besteck an einem gedeckten Tisch (Foto: pixabay/KRiemer)

Auch bei den geladenen Gästen und beim Hochzeitsessen wurde damals viel mehr auf das Geld geschaut als heute. So durften sich oftmals nur die engsten Familienmitglieder und die Trauzeugen über eine Einladung zur Hochzeit freuen. Oft eben genau so viele Gäste, wie in die eigene gute Stube passten, denn schließlich hat man meistens dort gegessen und nicht auswärts.

Auch beim Essen selbst war früher vieles anders. Kuchen oder auch das spätere Buffet wurden meist selbst gemacht oder von Freunden und Nachbarn zusammengetragen. Ein Mega-Buffet mit Mini-Feuerwerk, vier verschiedenen Vorspeisen und anschließender Candy- oder Eisbar vom Catering-Service gab es auch einfach nicht.

Viele ältere Saarländer finden die Hochzeiten heute ein wenig übertrieben. Eine Frau hält in unsere Umfrage dazu abschließend fest: Da heutzutage eh die Hälfte aller Ehen wieder geschieden würde, solle man vorher nicht so viel "Tra-Ra" drum machen...


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Ein Thema am 16.05.2023 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Guten Morgen".

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