Personen werfen Schatten an die Wand neben einem Kruzifix (Foto: dpa/Harald Tittel)

Zehn Jahre Aufarbeitung - eine zwiespältige Bilanz

Missbrauch in der katholischen Kirche

Oliver Buchholz   09.01.2020 | 16:04 Uhr

Im Januar 2010 hatte ein Pater des Berliner Canisiuskollegs Fälle von Missbrauch in der katholischen Kirche Deutschlands ans Licht gebracht. Seit zehn Jahren versucht die Kirche den Skandal nun aufzuarbeiten - mehr oder weniger erfolgreich.

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162 mutmaßliche Opfer von Missbräuchen haben sich allein in den vergangenen zehn Jahren beim Bistum Trier gemeldet. Knapp 90 Priester wurden beschuldigt.

Opfervertreter monieren aber nach wie vor, dass bei der Aufarbeitung der Fälle das Ansehen der Kirche und weniger die Opfer im Mittelpunkt stünden. Sie sagten gegenüber dem SR, die Aufklärung seitens der Kirche sei eher eine Aneinanderreihung von Lippenbekenntnissen, beschuldigte Priester würden weiterhin gedeckt, es gäbe viel zu wenige Strafen.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann, der auch der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz ist, zog hingegen eine positive Zwischenbilanz, man habe es geschafft, dass Menschen mittlerweile offen über das Thema reden und die Kirche habe Präventionsmaßnahmen wie Schulungen ergriffen. Zurzeit liefen deutschlandweit aber Gespräche unter den Bistümern, wie man Opfer besser in die Aufarbeitung einbinden könnte.

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Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 09.01.2020 auf SR 3 Saarlandwelle

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