Zukunftspläne für das Haus Sonne in Gersheim (Foto: SR)

Nach Brandbriefen: Vorwürfe werden aufgearbeitet

Gabor Filipp / Online-Fassung: Patrick Wiermer   30.09.2021 | 12:48 Uhr

Zwei anonyme Brandbriefe haben das „Neue Haus Sonne“ in Gersheim-Walsheim in die Schlagzeilen gebracht. Die Schreiben wurden angeblich verfasst von Beschäftigten der Einrichtung, in der 32 Kinder und 80 Erwachsene mit Behinderungen betreut werden. Nach der Heimaufsicht war jetzt auch der Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen vor Ort.

Der Beauftragte des Landes für Belange von Menschen mit Behinderungen, Daniel Bieber, kam nach Walsheim, um sich aus erster Hand zu informieren, in Gesprächen mit Heimleitung, Betriebsrat, Beschäftigten und betroffenen Eltern.

Um angebliche Missstände ging es auch da: Personalmangel, schlechte Arbeitsbedingungen, mangelnde Wertschätzung und Betreuung. Mütter von betreuten Kindern bestätigen und beklagen das auch. Der Betriebsrat sagt, Personallücken würden durch Nicht-Fachpersonal geschlossen. Es habe jedoch, so eine SR-Informantin, in letzter Zeit viele Kündigungen gegeben, viele seien rausgemobbt worden, obwohl ja Bedarf bestehe.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Daniel Bieber wird sich nach den Treffen mit der Heimaufsicht und anderen Gremien beraten. Da wird wohl auch von Personalschlüssel und Zuschüssen die Rede sein.

Mit dem Tod eines Betreuten vor drei Jahren befasst sich derweil die Staatsanwaltschaft. Es gibt Vorermittlungen. Der Mann soll sich an einem Butterbrot verschluckt und später im Krankenhaus an Lungenentzündung verstorben sein. Ein Unglück, das dem Vernehmen nach geschah, als ein Betreuer abgelenkt war.

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" vom 30.09.2021 auf SR 3 Saarlandwelle.

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