Die Sternwarte Peterberg (Foto: imago)

Den Sternen so nah

Herbert Mangold   08.09.2022 | 12:40 Uhr

Was ganz weit weg ist, viel näher zu sehen und zu staunen – das ist das Ziel der Sternwarte Peterberg. Vor 25 Jahren haben engagierte Sternegucker keine Mühe gescheut, um eine eigene Sternbeobachtungsstation im nördlichen Saarland zu bauen. Mit Erfolg. Bisher haben über 32.000 Gäste die Sternwarte besucht.

Der Weltraum ist kein trister, dunkler Ort. Wer genau hinschaut, entdeckt farbige Galaxien, Sternformationen oder auch bunte Nebel. Und genau seit 25 Jahren kann man auf der Sternwarte Peterberg in die Tiefen des Alls blicken.

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1997 konnten begeisterte Sternegucker in der Region endlich ihren Traum verwirklichen, eine eigene große Beobachtungsstation zu eröffnen. Die Kuppel und das Gebäude wurden zum größten Teil in Eigenleistung gebaut. Und der Aufwand hat sich gelohnt.

Ein Quantensprung für die Sternegucker

Sternwarte Peterberg: Foto vom Blick ins Weltall  (Foto: SR)

Für den Vereinsvorsitzenden Uwe Dillschneider war und ist dies ein Quantensprung. Der sogenannte Virgohaufen im Sternbild Jungfrau beispielsweise sei rund 65 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Mit dem alten Gerät habe man den Virgohaufen leicht erahnen können, mit dem neuen Equipment könne man einen Nebelfleck sehen, eine Galaxie erkennen und andeutungsweise sogar die Spiralarme, so Dillschneider. Und auch hochauflösende Fotos seien möglich.

Lichtverschmutzung trübt heute den Blick ins All

Der Peterberg war damals ein idealer Standort für die Sternwarte. Es gab kaum Licht in der Umgebung und man konnte ungestört das All beobachten. Doch das hat sich inzwischen geändert. Irdische Lichtverschmutzung trübt den Blick ins All. Bauliche Maßnahmen am Bostalsee und ein neues Industriegebiet im Nordosten würden jetzt den Nachthimmel erhellen. "Wir haben eine Lichtglocke im Nordosten und Osten", so Dillschneider.

Doch nicht nur die irdische, sondern auch die himmlische Lichtverschmutzung erschwert das Leben der Astronomen. Immer mehr von der Sonne angestrahlte Weltraum-Internet-Satelliten stören den Blick ins Weltall. "Die haben wir in jedem Bild drin", so Dillschneider.

Zukunftspläne

Trotz der erschwerten Bedingungen durch die Lichtverschmutzung haben Uwe Dillschneider und seine Kollegen einiges für die Zukunft geplant. "Wir wollen hier einen Sternguckerplatz errichten - zusammen mit dem St. Wendeler Sternenland."


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Ein Thema in der "Region am Mittag" am 08.09.2022 auf SR 3 Saarlandwelle

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