Plakate in der Ausstellung "Gleef dat net" im Letzebuerg city museum (Foto: Boris Fuge/Letzebuerg City museum)

"Gleef dat net...! - Verschwörungstheorien, gestern und heute

Barbara Grech   29.03.2021 | 12:32 Uhr

Verschwörungstheorie - sie sind, spätestens seit Beginn der Corona-Krise wieder in aller Munde. Ob bei Impf-Gegnern oder Corona-Leugnern. Doch Verschwörungs-Theorien sind kein Phänomen unserer Zeit. Bereits im Mittelalter gärte es im Verschwörungs-Bottich. Man denke nur an die Hexen-Hysterie. Im Luxemburer City Museum wird ein ganzer Reigen mit Verschwörungs-Theorien in einer Ausstellung thematsiert. "Gleef dat net...!" - "Glaub das nicht...!" so der Titel dieser Ausstellung.

Sie ist wohl eine der berühmtesten Verschwörungstheorien aller Zeiten: die Mondlandung und die ersten Schritte von Neils Armstrong auf dem Erdtrabanten. Geht es nach den Verschwörungstheoretikern war das alles Fake! Die Mondlandung hat nie stattgefunden - stattdessen wurde sie in einem Filmstudio nachgestellt, so die Überzeugung.

Aber Verschwörungstheorien sind keine Erfindung der Neuzeit. Seit dem Mittelalter sind sie nachweisbar. Man denke nur an die abstruse Theorie der jüdischen Weltverschwörung. Im Mittelalter während der Pest enstanden, von den Nazis kultiviert und politisch ausgenutzt und immer noch aktuell.

Masken und T-Shirts mit Botschaften in der Ausstellung "Gleef dat net" im Letzebuerg city museum (Foto: Boris Fuge/Letzebuerg City museum)
Masken und T-Shirts mit Botschaften in der Ausstellung "Gleef dat net" im Letzebuerg city museum (Foto: Boris Fuge/Letzebuerg City museum)

Und heute - im Kontext von Corona - treiben Verschwörungstheorien wieder besonders viele skurrile Blüten. Als die Kuratorin Gaby Sonnabend anfing, diese Ausstellung vorzubereiten, war von Corona noch nicht die Rede. Durch die Pandemie stehen Verschwörungstheorien inzwischen wieder hoch im Kurs.

Verbreitet wurden sie früher über Stiche und Drucke, dann über Bücher und heute sind es die sozialen Medien, die die Verschwörungstheorien verbreiten. Es sei keine leichte Aufgabe gewesen, aus solchen Quellen eine Ausstellung zu konzipieren, so Sonnabend.

Den abstrusen Verschwörungstheorien setzt diese Ausstellung wissenschaftliche Fakten entgegen, wohl wissend, dass man mit diesen eingefleischte Verschwörungstheoretiker nicht immer erreicht.

Luxemburg gibt es eigentlich gar nicht

Auch ein paar skurile Beispiele für Luxemburger Verschwörungstheorien werden gezeigt: die Affaire Clearstream zum Beispiel. Und dann gibt es noch die wunderbare Geschichte, dass es Luxemburg eigentlich gar nicht gibt, sondern dass es nur das Konstrukt einer kleinen mächtigen Gruppe ist, um ungestört Finanztransaktionen durchführen zu können. Dies ist übrigens keine richtige Verschwörungstheorie. Die Geschichte wurde von einem Professor erfunden, der damit seinen Studierenden zeigen wollte, wie leicht es ist, eine Verschwörungstheorie zu basten. Man nehme ein paar Fakten, stelle sie in einen scheinbar logischen Zusammenhang und schon hat man seine Verschwörungsgeschichte.


Auf einen Blick


Gleef dat net...!
Verschwörungstheorien, gestern und heute
26.03.2021 - 16.01.2022

Lëtzebuerg City Museum
14, rue du Saint-Esprit
L-1475 Luxembourg
Tel +352 4796 4500
Internet: citymuseum.lu

Öffnungszeiten
dienstags bis sonntags
10.00 - 18.00 Uhr (donnerstags bis 20.00 Uhr)

Eintritt
5 Euro
Jugendliche/Studierende/ Behinderte: Eintritt frei
donnerstags 18.00 - 20.00 Uhr: generell Eintritt frei

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 29.03.2021 auf SR 3 Saarlandwelle

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