Bei Tomatenzüchterin Katrin in St. Ingbert
Rund und rot - so kennt man die Tomaten im Supermarkt. Gut, mancher kennt noch die kleinen, gelben. Aber im Leben von Tomatenzüchterin Katrin Gödtel aus St. Ingbert spielen Tomaten eine besondere Rolle: Sie hat eine sehr umfangreiche Tomatenzucht in ihrem zwölf Meter langen Gewächshaus.
Katrin Gödtel ist Gärtnermeisterin. Tomaten spielen in ihrem Leben eine besondere Rolle, denn Katrin erhält alte Tomatensorten. Und die sind nicht alle rund und rot. In ihrem zwölf Meter langen Gewächshaus finden sich die verschiedensten Formen und Farben.
Farben und Formen
Einige Tomaten sind schon rot. Aber nicht alle werden es. In Katrinsgewächshaus finden sich ganz viele verschiedene Farben. Beispielsweise gelbe, fast schwarze und grüne Tomaten.
In der Tomatenfarbpalette habe sie alles dabei, sagt Katrin: gelbe, orangene, grüne, gestreifte und schwarze Sorten. Und nicht nur in den Farben besteht große Variantion - auch in den Formen. Da gibt es große und kleine, birnenförmige und eiförmige Sorten.
Erster Gang: Gewächshaus
Und morgens geht es erst mal ins Gewächshaus. Katrin beginne um sechs Uhr morgens mit der Arbeit, sagt sie. Vorher mache sie einen rundgang durch das Gewächshaus. Und da laufe extra früh die Bewässerung.
Um die Pflanzen herum seien Tropfer verlegt, welche die Tomaten mit Wasser versorgen würden. Wasser von oben würden sie übrigens nicht vertragen, deshalb werde auch die Luft im Gewächshaus möglichst trocken gehalten.
80 Tomatensorten
Katrin züchtet rund 80 verschiedene Tomatensorten. Darauf kam sie aber durch Zufall. Vor Jahren habe sie Samen eingekauft und war überrascht, dass es sich um gelbe Tomaten gehandelt habe, sagt sie. Sie habe dann recherchiert, warum es diese Tomaten nicht einfach im Supermarkt zu kaufen gebe. Dahinter steckt eine besondere Problematik dieser alten Tomatensorten.
Die alten Sorten seien nämlich nicht genormt. Das heißt, sie haben keine einheitliche Größe und im Supermarkt müsse alles gleichgroß sein. Außerdem ließen sie sich nicht so gut lagern. Dadurch würden sie für gewerblichen Anbau nicht genutzt, sagt Katrin. Das verschaffe der Zucht eine gewisse Dringlichkeit. Sie die Arten nicht weiter züchten würde, fürchtet sie, dass die Arten aussterben könnten.
Tomaten aus allen Ländern
Die Tomaten kämen aus allen Ländern, sagt Katrin. Sie achte darauf, dass unter den Sorten auch kältesatibele Arten seien. So habe sie einige osteuropäische und russische Sorten.
Und die Namen der Tomaten kämen von den ursprünglichen Landesnamen. Green Bumblebee zum Beispiel ist eine Tomatensorte, die immer grün bleibt. Da stellt sich die Frage: Wie merkt man, ob die reif ist? Katrin rät dazu, einfach mal drauf zu drücken. Men könne spüren, ob sie reif sei. Und diese grüne Tomatenart habe sehr wenig Säure.
Nach der Tomatenernte
2023 sei ein normales Jahr, was die Menge der Tomaten angeht, sagt Katrin. Und die Ernte gehe von Sommer und Herbst. Da man Tomaten super einfrieren könne, gebe es natürlich auch nicht das Problem mit zu vielen Tomaten. Aber sie behält die Tomaten nicht nur für sich. Wenn sie nur nach Samen gewinnen wolle, dürften die Hühner auch mal von den Tomaten naschen.
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Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 19.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle