Der Tag nach der Sprengung in Ensdorf
Am Sonntagmorgen hat es in Ensdorf ordentlich gerummst: der Kühlturm, eine Filteranlage und zwei Schornsteine des 2017 stillgelegten Kohlekraftwerks wurden gesprengt. GuMo-Mobil-Reporter Uwe Jäger schaut sich einen Tag, nachdem sich der Staub gelegt hat, das Ergebnis der Sprengung an.
Das Steinkohle-Kraftwerk Ensdorf ist Geschichte: Mit mehr als 2000 Sprengkörpern sind die vier Gebäude am Sonntagmorgen planmäßig und ohne Komplikationen zu Fall gebracht worden. Damit ist ein wichtiges Symbol der saarländischen Industriegeschichte von der Bildfläche verschwunden.
Präzision der Sprengung sei beeindruckend
GuMo-Mobil-Reporter Uwe Jäger spricht einen Tag nach der Sprengung u.a. mit dem Kraftwerksdirektor Klaus Blug. Auch er muss sich erst einmal an den neuen Anblick des Geländes gewöhnen. Keine riesigen Kamine, kein über hundert Meter hoher Kühlturm mehr - der Anblick vor Ort sei "surreal" gar "strange", sagt Blug. Als Wegweiser könne die Anlage für Ihn jedenfalls nicht mehr herhalten.
Der Ablauf der Sprengung hat ihn sehr beeindruckt. "Die Präzision, mit der die Sprengmeister an die Arbeit gegangen sind, zeigt sich im Ergebnis", sagt Blug. Und der Regen habe zum Glück dafür gesorgt, dass die sich Staubentwicklung im Rahmen gehalten habe.
Neue Perspektiven
Jetzt schaut Klaus Blug nach vorne - auf die anstehenden Arbeiten und auf das Neue. Schließlich soll genau hier ab 2025 der Bau der Chip-Fabrik von Woolfspeed beginnen.
Das auf dem 53 Hektar großem Gelände etwas Neues entstehen soll macht ihm die jetzige Arbeit, trotz jahrzehntelanger Geschichte ein Stück leichter. Die Infrastruktur böte eine gute Chance für etwas erfolgreiches Neues. Freuen könnten sich laut Blug wohl auf jeden Fall die anliegenden Kleingärtner - sie hätten nun mehr Sonnenschein in den Gärten. Da könnten die Karotten auch ein wenig besser wachsen.
Jetzt heißt es erst mal: Aufräumen
Doch jetzt müssen erst mal die Unmengen an Beton und Metallschrott vom Gelände abtransportiert werden. Dazu sind zahlreiche große Spezialbagger im Einsatz. Mit scherenartigen Aufsätzen können sie armdicke Metallstangen durchtrennen und riesige Meißel an anderen Baggern zertrümmern die restlichen Außenwände der umgestürzten Schornsteine.
Wer die Sprengung am Sonntagmorgen verpasst hat, findet ein Re-Live in der ARD Mediathek:
Re-Live Video der Sprengung vom 30.06.2024
Mehr zur Sprengung des Kraftwerks
Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 01.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.