Ein Thermometer mit Sonne im Hintergrund. (Foto: dpa/Patrick Pleul)

Wie halte ich das Haus kühl?

  31.07.2018 | 08:31 Uhr

36 Grad und höher beschert uns die Hitzewelle im Saarland und in ganz Deutschland. Diese Hitze macht auch nicht vor Häusern und Wohnungen halt. Welche Möglichkeiten gibt es, um die Hitze 'draußen' zu lassen? Und lohnen sich Klimageräte?

Welche Maßnahmen helfen die Hitze in Wohnungen und Häusern zu reduzieren?

Alleine schon Schatten auf die Fenster zu bringen und sozusagen die Sonne auszusperren hilft enorm. Am besten funktioniert das von außen - mit Rolläden kann man sogar 75 Prozent der Hitze abhalten. Sabine Zägel vom Umweltschutzzentrum der Handwerkskammer gibt den Tipp, unnötige Hitzequellen im Haus auszuschalten. Dazu gehören alle Standby-Geräte wie Fernsehgeräte oder HiFi-Anlagen, Elektrotechnik in der Küche und Computer. Diese Geräte produzieren Wärme, ebenso jeder Trafo und jedes Netzteil. Man sollte schauen, diese zu reduzieren. Ein Geheimtipp von ihr: ein Gefäß mit Eiswürfeln vor den Ventilator im Raum stellen. Das erfrischt zumindest kurzfristig.

Langfristig an Hitze denken

Für einen langfristigen Hitzeschutz sollte man Gebäude isolieren und ein Dämmmaterial wählen, das viel Wärme speichern kann. Holzweichfaser ist dafür zum Beispiel geeignet. Bei den Fenstern sollte man solche mit Sonnenschutzverglasung einsetzen, zumindest auf der Südseite. Bei großen Glasflächen kann auch UV-Folie den gewünschten Effekt bringen.

Die Natur hilft auch

Es muss aber nicht immer Technik sein. Die Natur ist auch ein guter Helfer. So sorgt ein Laubbaum vor dem Haus im Sommer für Schatten, im Winter hat man wieder freie Sicht und die Sonne wärmt angenehm. Grünflächen am Haus sind ebenfalls klimafreundlich und helfen das Haus zu kühlen.

Lohnen sich Klimageräte?

Eine andere Möglichkeit ist natürlich eine Klima-Anlage. Die Stiftung Warentest hat sich das genauer angeschaut. Es gibt mobile Klimageräte und fest installierte. Die Geräte schneiden nicht besonders gut: Es gab zwei mal befriedigend, drei mal ausreichend für fünf Monoblöcke, also mobile Anlagen (350 bis 800 Euro). Grund: Es dauert relativ lang bis der Kühleffekt eintritt.

Bei den festinstallierten Geräten schneidet zumindest eines mit gut ab. Diese Klima-Anlage kühlt einen Raum viel schneller herunter. Das Gerät ist zwar effektiver, aber teurer in der Anschaffung mit zwischen 1400 bis 2800 Euro für die Testgeräte. Und: Die Installation muss geplant werden, denn sie ist nur von einem Handwerker vorzunehmen.

Wie sieht es aus in Sachen Umweltschutz?

Eines steht fest: Klimaanlagen sind Stromfresser. Laut Stiftung Warentest muss man für zwei Monate Klimagerät bis zu 84 Euro Stromkosten kalkulieren. Noch gravierender ist allerdings der Klima-Aspekt: Zum Teil sind in den Klimageräten sehr umweltschädliche Kältemittel im Einsatz. Klimagünstiger sind Anlagen, die mit Propangas arbeiten.

Und ...

Wer eine feste Klimaanlage installiert, muss bedenken, dass der Krach den Nachbarn stören kann. Außerdem ist zu beachten, dass eine Gehemigung des Vermieters vorliegen muss, bevor man sich ein solches Gerät anschafft, sagt Reiner Metzger von der Stiftung Warentest.

Tipp: Vielleicht doch zuerst mal versuchen, was man tun kann, um die Hitze aus dem Haus zu halten. Das ist auf jeden Fall umweltfreundlicher.


Den Test zum Nachlesen gibt es auf der Homepage der Stiftung Warentest.

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