Ein blühender Riesen-Bärenklau (Foto: Pixabay/Kasman)

Der Bärenklau wird zum Problem

Steffani Balle/Red   08.07.2021 | 11:57 Uhr

Jetzt blüht er wieder: der Riesen-Bärenklau. Die Pflanze mit den weiß blühenden Stauden ist imposant: Sie wird bis zu drei Meter groß. Der Bärenklau kommt bei uns vor allem an Wald- und Wiesenrändern, aber auch auf privaten Grundstücken vor. Doch Achtung: Die Pflanze ist giftig.

Alle Pflanzenbestandteile und besonders der Saft des Bärenklaus sind giftig. Unter Sonnenlichteinwirkung löst der Saft Verbrennungen aus, eine sogenannte phototoxische Reaktion. Besonders stark ist die Wirkung beim Riesen-Bärenklau, der sich auch im Saarland immer mehr verbreitet. Hautkontakt sollte also möglichst vermieden werden.

Wie erkennt man den Bärenklau?

Der Bärenklau blüht meist in weißen, manchmal in rosa Dolden und kann stellenweise über drei Meter hoch werden. Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Gerne wächst er an Böschungen und am Wegesrand. Die krautigen Pflanzen haben knotige, meist gerippte und weit verzweigte Stängel. Die Laubblätter sind groß, breitlappig und ein- bis dreifiederig. Die unteren Blätter sind gestielt.

eine blühende Engelwurz-Pflanze (Foto: Pixabay/marjattacajan)
ein blühender Engelwurz

Am giftigsten ist der Riesen-Bärenklau. Eine ähnlich toxische Wirkung hat auch der in Mitteleuropa weit verbreitete Wiesen-Bärenklau. Er sieht ähnlich aus, ist aber insgesamt kleiner. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen außerdem mit Engelwurz.

Wie schützt man sich am besten?

Vor den hautreizenden Wirkungen des Bärenklaus kann man sich ganz einfach mit entsprechender Kleidung schützen - Jacke oder Hemd mit langen Armen, lange Hose und am besten knöchelhohe, feste Schuhe oder Gummistiefel. Achtung beim Rasenmähen: Der Pflanzensaft wird hier manchmal regelrecht versprüht und gelangt so auf die Haut.

Was tun bei Verbrennungen?

Symptome
Die giftige Wirkung des Bärenklaus zeigt sich vor allem auf der Haut, nachdem die Pflanze berührt wurde.

Allerdings zeigen sich Symptome nicht unbedingt sofort. Erst durch Sonneneinstrahlung kommt es zu stark juckenden Hautentzündungen, die Verbrennungen dritten Grades ähneln. Es können sich auch unangenehme Blasen oder Schwellungen bilden, die erst nach mehreren Wochen abheilen und Narben hinterlassen sowie zu Pigmentstörungen führen können.

Besonders zu beachten: Empfindliche Menschen müssen den Riesen-Bärenklau nicht einmal berühren. Hier kann der bloße Aufenthalt in der Nähe einer Pflanze zu Atemproblemen führen.


Erste Hilfe
Sollten Sie mit Bärenklau in Kontakt gekommen sein, sollten Sie sofort Sonnenlicht meiden. Die betroffene Hautstelle am besten mit kühlem, lauwarmem Wasser und Seife reinigen und in Ruhe lassen. Bei starken Verbrennungen ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen, vor allem wenn Kinder betroffen sind.

Wenn es zu Kreislaufreaktionen kommt, heißt es: Sofort den Notarzt rufen oder den Arzt aufsuchen! Es kann zu einem anaphylaktischen Schock kommen.

Was tun gegen den Riesen-Bärenklau?

Bitte nicht abmähen
Wer den den Bärenklauwuchs loswerden möchte, denkt zuerst ans Abmähen. Doch das bringt nichts. Der Pflanzensaft wird versprüht und stellt somit eine Gefahr dar. Außerdem bildet der Bärenklau sofort einen Nottrieb aus und treibt bald neu aus.

Pflügen und Ausreißen hilft nur bedingt
Zwar werden beim Pflügen die Pflanzen sofort vernichtet, die an der Bodenoberfläche liegenden Samen können jedoch bei günstigen Witterungsverhältnissen sofort wieder aufkeimen. Deshalb muss das Umpflügen und Ausreißen auf jeden Fall wiederholt werden.

Unkrautvernichter sehr problematisch
Pflanzenschutzmittel dürfen ohne Genehmigung nur auf landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen und nicht an Gewässern benutzt werden. Außerdem sind sie gefährlich für Bienen und Fische und andere Kleinstlebewesen.

Heißwasserbehandlung
Eine thermische Bekämpfung mit Heißwasser oder Heißschaum ist aufwändig, teuer und kann unter Umständen die komplette Grasnarbe zerstören.

Mechanische Entfernung
Die kostengünstigste und umweltfreundlichste Variante ist die mechanische Entfernung mithilfe einer Gartenkralle. Auch hier gilt: Schutzkleidung tragen und darauf achten, die Pflanze samt Wurzel zu entfernen. Am besten geeignet sind trockene Tage, um ein erneutes Aufkeimen von Samen zu vermeiden.

Bärenklau (Foto: Lisa Huth/SR)
Bärenklau (Foto: Lisa Huth/SR)

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