Chiphersteller Wolfspeed droht Insolvenz
Der US-amerikanische Chiphersteller Wolfspeed steht vor der Pleite. Das berichtet das Handelsblatt mit Verweis auf das Wall Street Journal. Wolfspeed hatte vor zwei Jahren angekündigt, sein erstes Werk in Europa auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks in Ensdorf zu bauen.
Nach US-Medienberichten bereitet der Chiphersteller Wolfspeed einen Insolvenzantrag innerhalb der nächsten Wochen vor. Wolfspeed steckt schon länger in der Krise. Der Halbleiterhersteller schreibt seit Jahren tiefrote Zahlen und hat einen enormen Schuldenberg.
Im vorbörslichen Handel ist der Aktienkurs am Mittwoch um rund 60 Prozent eingebrochen. Seit Jahresbeginn büßte Wolfspeed an der Börse fast 90 Prozent seines Wertes ein.
Saar-Ansiedlung schon länger fraglich
Dass die geplante Wolfspeed-Ansiedlung auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf scheitern würde, hatte sich schon im vergangenen Herbst abgezeichnet. Vor gut zwei Jahren hatte Wolfspeed angekündigt, für rund 2,7 Milliarden Euro eine Siliziumkarbid-Chip-Fabrik in Ensdorf zu bauen.
Zur Verkündung der Ansiedlung waren damals auch extra Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angereist.
„Mir war klar, dass Wolfspeed wohl in größeren Schwierigkeiten stecken musste, um das Projekt auf die lange Bank zu schieben“, sagte der Ensdorfer Bürgermeister Jörg Wilhelmy (parteilos) dem SR. „Und das, was aktuell aus den USA jetzt an Meldungen herüber schwappt, lässt dann tatsächlich das Allerschlimmste vermuten.“
Wilhelmy will Fokus auf Nordfläche richten
Wie es jetzt weitergeht? Wilhelmy hält daran fest, dass es sich bei dem ehemaligen Kraftwerksgelände um eine Top-Adresse für Neuansiedlungen handelt.
„Die Südfläche, so sie arbeitstechnisch immer bezeichnet war, ist die Fläche, die für Wolfspeed reserviert war. Und jetzt nach den letzten Sprengungen glaube ich, dass wir uns zunächst auf die Nordfläche konzentrieren können. Ich habe die Hoffnung, das Gelände bleibt ja nach wie vor hoch attraktiv, dass wir auf der Nordfläche vielleicht sogar schneller voranschreiten können.“
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 21.05.2025 berichtet.