Straßenstrich in Saarbrücken (Foto: dpa)

365 Prostituierte haben sich registrieren lassen

Barbara Spitzer   29.08.2018 | 19:38 Uhr

Die Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes im Saarland geht eher zäh voran. In den ersten sieben Monaten seit Inkrafttreten des Gesetzes haben sich im Saarland 365 Sexarbeiterinnen und -arbeiter beim Ordnungsamt für den sogenannten Hurenpass registrieren lassen. Außerdem haben sich 65 Bordelle angemeldet.

Schätzungen zufolge gibt es im Saarland zwischen 1000 und 1500 Prostituierte. Sie sind seit Januar verpflichtet, sich gesundheitlich beraten zu lassen und anzumelden, andernfalls drohen empfindliche Bußgelder ab 250 Euro. Bislang seien nur Verwarnungen ausgesprochen worden, hieß es auf Anfrage von Abgeordneten im Ausschuss für Gesundheit und Soziales im Landtag. Nach Angaben des Regionalverbandes Saarbrücken laufen derzeit mehrere Bußgeldverfahren.

Viele Sexarbeiterinnen aus Rumänien

Rund die Hälfte der bisher registrierten Sexarbeiterinnen kommt aus Rumänien, etwa zehn Prozent aus Deutschland, hieß es aus dem Ausschuss. Bei den Kontrollen wurden auch drei Verstöße gegen die Kondompflicht verzeichnet – dabei ging es vor allem darum, dass keine Automaten aufgestellt waren.

Der Linken-Abgeordnete Lander sprach von einer ernüchternden Bilanz, das Gesetz treibe die Prostituierten in die Illegalität. Der CDU-Abgeordnete Scharf nannte die Zahlen der Anmeldungen zufriedenstellend, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Fluktuation im Rotlichtgewerbe sehr hoch sei.

Über dieses Thema wurde auch im aktuellen bericht vom 29.08.2018 berichtet.

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