Die Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

Keine LSVS-Prüfung durch Rechnungshof

Thomas Braun / mit Informationen von Uli Hauck   09.01.2018 | 16:01 Uhr

Mit dem Finanzchaos bei seinem Landessportverband steht das Saarland nicht alleine da. In Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt hatten jeweils die Landesrechnungshöfe Geldverschwendung und Misswirtschaft aufgedeckt. Der saarländische Rechnungshof hat den hiesigen Sportverband bislang noch nie geprüft - es war allerdings geplant.

Für das vergangene Jahr hatte die Behörde eigentlich eine Prüfung des Landessportverbandes vorgesehen, wie Rechnungshof-Präsident Klaus Schmitt dem SR mitteilte. Doch dann sei der leitende Prüfer krankheitsbedingt längere Zeit ausgefallen. Wegen der dünnen Personaldecke wurde daraufhin von einer Prüfung abgesehen.

Aktuell ist eine Kontrolle durch den Rechnungshof nicht mehr vorgesehen, da die finanziellen Unregelmäßigkeiten nun bereits die Staatsanwaltschaft beschäftigen.

Rechnungshöfe kritisieren Misswirtschaft

Im Nachbarland Rheinland-Pfalz hat der Landesrechnungshof im vergangenen Jahr die Finanzen des Landessportbunds unter die Lupe genommen und dabei Geldverschwendung und Finanzchaos zutage befördert. Mitarbeiter seien beispielsweise zu schnell in die nächste Gehaltsstufe eingestiegen - oder wurden gleich schon falsch eingestuft, wie der SWR berichtet. Der Rechnungshof kritisierte auch eine Pauschalvergütung für Überstunden, obwohl überhaupt keine Mehrarbeit geleistet wurde.

Ausufernde Gehaltszahlungen kritisierten einige Jahre zuvor bereits Wirtschaftsprüfer des Landesrechnungshofs Sachsen-Anhalt nach Kontrollen des dortigen Sportbundes. Dort hätten beispielsweise 32 von 39 hauptamtlichen Mitarbeitern alleine in einem Jahr 311.000 Euro mehr Gehalt bekommen als üblich. Über Jahre hinweg sollen zudem Funktionäre systematisch Fördergelder zweckentfremdet haben. Der Sportbund stand damals kurz vor der Insolvenz.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 09.01.2018 berichtet.

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