Helm eines Bergmanns im Umkleideraum (Foto: dpa)

Grubenwasser steigt, Kosten sinken?

K.Mayer/red   28.06.2013 | 08:50 Uhr

Die RAG muss die "Ewigkeitskosten" des Bergbaus tragen. Dazu gehört auch, dass das Wasser in stillgelegten Bergwerken weiter kontrolliert und gepumpt wird. Im Saarland versucht die RAG seit März, ob es auch ohne dauerhaftes Pumpen geht. Das Land hat noch keine endgültige Entscheidung dazu getroffen, die Grünen kritisieren das Fluten der Schächte.

Für die RAG geht es um viel Geld: Das Unternehmen möchte die Kosten für die Wasserhaltung klein halten und die so genannten Ewigkeitskosten reduzieren. Das saarländische Wirtschaftsministerium hat die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger im Blick.

Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke sagte, die endgültige Entscheidung über die Wasserhaltung im Saarland sei noch nicht gefallen. Das Land warte derzeit auf ein Gesamtkonzept der RAG. Erst danach könne die Bergverwaltung entscheiden. Das Land müsse darauf achten, dass keine Schutzgüter gefährdet seien.

Grüne befürchten Verunreinigung von Trinkwasser

Die Grünen im Landtag sehen die Planung der RAG, die Schächte zu fluten, kritisch. Sowohl Politik, als auch Bürger seien über die Konsequenzen vollkommen unzureichend informiert, sagt die Grünen-Abgeordnete Simone Peter. "Die Informationslage ist desaströs." Peter verweist darauf, dass von der RAG bereits bestätigt worden sei, dass es zu Hebungen und Ausgasungen kommen wird. "Auch Trink- und Oberflächenwasserverunreinigungen sind nicht auszuschließen", so die Grünen-Politikerin.

Peter fordert die Landesregierung auf, die Pläne kritisch zu hinterfragen und gemeinsam mit der RAG eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung herzustellen.

Wasser bis auf 600 Meter ansteigen lassen

Seit März ist das Wasser im Grubengebäude nach Angaben der RAG um zehn Meter angestiegen. Bergwerksdirektor Friedrich Breinig sagte dem SR, der Wasseranstieg im Bergwerk Saar laufe nach Plan. Bisher sei es zu keinen spürbaren Erschütterungen gekommen. Die RAG will das Wasser im Bergwerk bis auf 600 Meter ansteigen zu lassen.

Geplant ist, dass durch den Anstieg das Wasser am tiefsten Punkt zutage tritt – eventuell in Ensdorf. Und von dort aus könnte das Grubenwasser dann in die Saar geleitet werden. Die RAG hatte angekündigt bis Mitte 2013 ein Gesamtkonzept für die Wasserhaltung vorzulegen.

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