Förderturm (Foto: SR)

Grubenwasser steigt langsamer als erwartet

K. Mayer/red   22.01.2014 | 08:54 Uhr

Wie lange bleiben die Wasserpumpen in ehemaligen Kohleschächten angeschaltet? Darum entspinnt sich seit Monaten eine Debatte. Das Gesamtkonzept für die Wasserhaltung liegt nach Angaben der RAG noch nicht vor - das Grubenwasser steigt nach SR-Informationen aber langsamer als erwartet.

Politik & Wirtschaft
Grubenwasser steigt, Kosten sinken?
Die RAG muss die "Ewigkeitskosten" des Bergbaus tragen. Dazu gehört auch, dass das Wasser in stillgelegten Bergwerken weiter kontrolliert und gepumpt wird. Im Saarland versucht die RAG seit März, ob es auch ohne dauerhaftes Pumpen geht. Das Land hat noch keine endgültige Entscheidung dazu getroffen, die Grünen kritisieren das Fluten der Schächte.

Ein Sprecher der RAG teilte dem SR mit, dass man derzeit noch auf mehrere Gutachten zur Wasserhaltung warte. Erst wenn alle Informationen daraus vorliegen, will das Unternehmen sein Gesamtkonzept für das Saarland beantragen. Aus Sicht der RAG ist noch keine Eile geboten.

Derzeit sind die meisten Pumpen unter Tage noch in Betrieb. Lediglich im Bergwerk Saar sind sie aufgrund einer Sondergenehmigung abgestellt. Nach SR-Informationen steigt das Wasser bisher langsamer als erwartet. Einen ersten Genehmigungsantrag zur Wasserhaltung im Saarland will die RAG nach Angaben ihres Sprechers voraussichtlich im Frühjahr 2014 vorlegen.

Landesregierung weist Kritik zurück

Die Landesregierung wies unterdessen Vorwürfe zurück, das Land kümmere sich nicht um die Frage der Wasserhaltung in ehemaligen Gruben. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) sagte, das Thema sei außerordentlich wichtig. Allerdings lägen derzeit noch keine Anträge vor. Sie kündigte an, dass die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt besonders geprüft werden sollen.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte, das Thema Wasserhaltung sei mit vielen Ängsten verbunden. Sie stehe im Kontakt mit dem Verband der Bergbaubetroffenen und suche derzeit nach Wegen, sie direkt einzubinden.

Scharfe Kritik der Grünen

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Hubert Ulrich, hatte die Landesregierung beim Thema Grubenwasserhaltung scharf kritisiert. Er sprach von unkritischem Vertrauen gegenüber der RAG, weil die Landesregierung bisher noch keine eigenen Gutachten eingeholt habe.

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