LSVS-Präsident Meiser belastet geschassten Hans

Kai Forst   19.12.2017 | 20:48 Uhr

Im Finanz-Skandal rund um den saarländischen Landessportverband hat Verbandspräsident Klaus Meiser neue Vorwürfe gegen den suspendierten Hauptgeschäftsführer Paul Hans erhoben. Meiser sagte im SR-Fernsehen, Hans sei für das Millionen-Defizit alleine verantwortlich. Hans bestreitet indes, als Einzelperson gehandelt zu haben.

Erst am Dienstagvormittag hatte der suspendierte Hauptgeschäftsführer Paul Hans durch seine Anwältin mitteilen lassen, er sei nicht alleine für das Millionendefizit verantwortlich. Beim LSVS habe das Vier-Augen-Prinzip geherrscht. In der Regel seien derartige Verträge von LSVS-Präsident Klaus Meiser gegengezeichnet worden.

Meiser:"Aber es war so"

Dem widersprach Meiser nur einige Stunden später im SR Fernsehen - und ging in die Offensive. Auf die Frage, ob es möglich sei, dass eine einzelne Person Vorgänge eines solchen Ausmaßes verschleihern könne, antwortete Meiser: "Wenn wir es jetzt nicht erlebt hätten, könnte man es nicht glauben. Aber es war so." Zudem habe der Hauptgeschäftsfüher auch persönlich eingestanden, dass er das strukturelle Defizit über Jahre verschwiegen habe.

"Gibt nichts zu verbergen"

CDU-Politiker Meiser, der neben seiner Tätigkeit als LSVS-Präsident auch Landtagspräsident ist, kündigte zudem an, dass sich der Landtag am 11. Januar im Innen- und Sportausschuss mit der Affäre befassen werde. "Dort wollen wir die Dinge darlegen und auch sehr deutlich machen, dass es nichts zu verbergen gibt und dass wir vollumfänglich aufklären wollen."

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass beim LSVS über längere Zeit deutlich mehr Mittel ausgegeben wurden als zur Verfügung standen. Auch Rücklagen sind angegriffen worden. Es soll ein strukturelles Defizit von rund 700.000 Euro pro Jahr aufgelaufen sein - insgesamt fehlen fünf Millionen Euro.

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