Arbeiter in einem Abwasserkanal. (Foto: picture alliance/dpa)

EVS äußert Bedenken wegen Grubenflutung

Thomas Braun / mit Informationen von Florian Possinger   12.12.2017 | 15:37 Uhr

Der Entsorgungsverband Saar hat Bedenken hinsichtlich der Grubenwasserpläne der RAG geäußert. Bislang seien die Auswirkungen auf das Kanalsystem nicht bedacht worden, so die Geschäftsführung. Das Oberbergamt habe den EVS als Verfahrensbeteiligten schlicht vergessen. Der Illinger Bürgermeister Armin König kündigte eine Volksinitiative an.

Falls der Grubenwasserpegel tatsächlich auf die geplanten -320 Meter gehoben werden soll, könne das möglicherweise auch zu Problemen bei der Abwasserentsorgung führen. Das hat der EVS nach seiner Verbandsversammlung am Dienstag mitgeteilt. Die EVS-Geschäftsführung bezieht sich dabei auf ein Ende Oktober veröffentlichtes Gutachten. Darin heißt es, dass sich Teile des Erdreichs durch die Grubenflutung nicht nur absenken, sondern auch heben könnten.

Fließrichtung des Wassers könnte beeinträchtigt werden

Video [aktueller bericht, 12.12.2016, ab Min. 16:15]
Nachrichten

Eine Hebung im Erdreich, wo Kanalisationsschächte liegen, sorgt möglicherweise dafür, dass sich die Fließrichtung des Wassers ändert. Das könnte den Betrieb des gesamten Kanalsystems stören und so zu erheblichen Folgekosten führen. Der EVS will seine Bedenken bis zum 15. Januar, dem Stichtag im Planfeststellungsverfahren, offiziell einbringen.

Bislang ist der Verband in diesem Verfahren gar nicht gehört worden. Man sei vom Oberbergamt schlicht vergessen worden.

Illinger Bürgermeister plant Volksinitiative

Dass sich der EVS mit dem Thema befasst, geht auf das Bestreben des Illinger Bürgermeister Armin König zurück. Er bezeichnete es als "schwere Verfahrenspanne", dass der EVS bislang nicht gehört wurde. Das könne dazu führen, dass das gesamte Verfahren gekippt werde. König fordert weiter einen sofortigen Stopp der Flutungspläne und wirft der RAG vor, die Umwelt zu gefährden. Heute Abend startet der Illinger Bürgermeister eine Volksinitiative. In den kommenden Monaten will er 5000 Unterschriften sammeln und dann eine Petition an den Landtag richten. Bei einem Erfolg muss sich der Landtag erneut mit dem Thema befassen.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 12.12.2017 berichtet.

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