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Anwaltskammer prüft mögliche Interessenkollision

  15.03.2018 | 15:36 Uhr

Die Rechtsanwaltskammer des Saarlandes prüft, ob es bei der Aufarbeitung des Finanzskandals beim Landessportverband (LSVS) zu einer Interessenskollision von beauftragten Anwälten gekommen ist. Hintergrund ist die Einsetzung des St. Ingberter Insolvenzexperten Franz J. Abel als Konsolidierungsbeauftragten für den LSVS.

Ein Sprecher der Kammer sagte dem SR, der Vorstand habe sich am Mittwochabend wegen der Berichterstattung in den Medien mit dem Thema befasst und einen entsprechenden Prüfauftrag erteilt. Dabei werde untersucht, ob es einen Verstoß gegen die Berufsordnung gebe. Sollte dies der Fall sein, werde ein offizielles Beschwerdeverfahren eingeleitet. Zu dem konkreten Fall wollte sich die Kammer nicht äußern.

Hintergrund des Verfahrens ist die Einsetzung des St. Ingberter Insolvenzexperten Franz J. Abel als Konsolidierungsbeauftragten für den LSVS. Dies hatte das LSVS-Präsidium auf Anordnung des Innenministeriums beschlossen. Abel betreibt in St. Ingbert gemeinsam mit Guido Britz eine große Anwaltskanzlei. Britz wiederum ist Verteidiger von LSVS-Präsident Klaus Meiser und vertritt ihn in den laufenden Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft.

Vorwurf zurückgewiesen

Britz und Abel weisen den Vorwurf einer möglichen Interessenskollision zurück. Britz sagte dem SR, man habe die Übernahme des Mandats vorher eingehend auf eine mögliche Interessenskollision geprüft. Der Auftrag, den Kollege Abel vom LSVS bekommen habe, sei auf die Entwicklung eines Sanierungskonzepts und die Erhaltung der Liquidität des LSVS begrenzt. Diese Aufgaben richteten sich in die Zukunft und hätten nicht mit den strafrechtlichen Ermittlungen gegen Verantwortliche des LSVS zu tun. Diese seien in der Vergangenheit geschehen.

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Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 15.03.2018 berichtet.

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