Zwei Starlink-Satelliten als Lichtstreifen am Nachthimmel (Aufnahme mit einer Belichtungszeit von 15 Sekunden) (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Keine Ufos am saarländischen Nachthimmel

Axel Wagner / Mit Informationen von Herbert Mangold und der dpa   21.04.2020 | 16:19 Uhr

In den vergangenen Nächten waren am wolkenlosen Himmel über dem Saarland nicht nur Sterne zu sehen, sondern auch merkwürdige Lichter, die wie an einer Perlenkette aufgereiht scheinen. Aber es waren keine Ufos, die da gesichtet wurden, sondern vielmehr Satelliten des Projekts Starlink.

Besonders gut sichtbar sind die Starlink-Satelliten in den ersten ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang und auch in den frühen Morgenstunden. Die Internetseite „Findstarlink“ sagt für Saarbrücken voraus, dass die nächsten Satelliten am Dienstagabend ab 21.59 Uhr für sechs Minuten von West nach Nordost über den Himmel ziehen. Am Mittwochmorgen sind dann wieder Satelliten des Projekts ab 5.04 Uhr für fünf Minuten zu sehen (West nach Nordost).

Per Sat zu schnellem Internet

Für das Projekt Starlink sollen insgesamt mindestens 12.000 Satelliten ins All geschossen werden. In den „Ketten“, die derzeit am Himmel zu sehen sind, sind etwa 60 Satelliten unterwegs. Ziel des milliardenschweren Programms von Tesla-Gründer Elon Musk und seiner Firma SpaceX ist es, sowohl entlegene Gebiete als auch Ballungszentren mit schnellem und preiswertem Internet nach dem 5G-Standard zu versorgen. Die Satelliten sollen in niedriger Umlaufbahn fliegen und deutlich kürzere Verzögerungszeiten bieten als herkömmliche Satelliten. Die Perlenstruktur, die sich derzeit am Himmel zeigt, soll sich nach und nach auflösen.

Bei Astronomen stößt das Projekt auf Skepsis, vor allem mit Blick auf mögliche Umweltschäden. „Wenn wirklich einmal Starlink-Satelliten ausfallen sollten und miteinander kollidieren, können die mehr Weltraumschrott erzeugen. Und dieser kann wiederum mit anderen Teilen kollidieren“, so Amateurastronom Sebastian Voltmer von der Sternwarte Peterberg.

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