Erster direkter Autobahnfunkmast Deutschlands steht im Saarland
Die Telekom hat am Montag an der A1-Rastanlage Schellenbach im Saarland den ersten von 400 neuen Autobahnfunkmasten in Betrieb genommen. Erst im Mai hatte sie eine Vereinbarung mit der Autobahn GmbH beschlossen, durch die sie ihr Mobilfunknetz an Deutschlands Autobahnen deutlich verbessern will.
Am Parkplatz Schellenbach an der A1 bei Thalexweiler, keine 40 Meter von der Fahrbahn entfernt, hat die Deutsche Telekom am Montagvormittag im Rahmen einer Kooperation mit der Autobahn GmbH einen neuen Mobilfunkmast aufgestellt. Es ist der erste von 400 zusätzlichen Funkstandorten, die in den kommenden Jahren entlang Deutschlands Autobahnen errichtet werden sollen – so sieht es eine entsprechende Vereinbarung aus dem Mai dieses Jahres vor.
Ziel ist es, das mobile Internet und den Handyempfang an den Autobahnen deutlich zu verbessern. Wie es aus dem Bundesverkehrsministerium heißt, ist das für eine Digitalisierung im Straßenverkehr notwendig, etwa um autonomes Fahren und smarte Verkehrssteuerung zu ermöglichen.
Datenübertragungsrate soll verdoppelt werden
Derzeit hat die Telekom nach eigenen Angaben rund 6300 Mobilfunkmasten entlang der Autobahnen. Sie sind aber nicht so gut gelegen, wie es die neuen Anlagen sein sollen. "Die Auswahl und Abstimmung von neuen Mobilfunkstandorten war in der Vergangenheit ein langwieriger Prozess", sagte der Technikchef der Telekom Deutschland, Abdu Mudesir. "Durch die Kooperation mit der Autobahn GmbH hat sich das entscheidend verkürzt."
Bis Ende 2027 soll im Telekom-Netz auf allen Autobahnen in Deutschland durchgehend 5G und LTE mit mindestens 200 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Das ist doppelt so viel wie aktuell.
Luksic fordert Erleichterungen für Mobilfunkausbau insgesamt
"Der Start der Kooperation von Autobahn GmbH und Telekom ist ein Meilenstein", sagte Oliver Luksic (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr. "Denn die flächendeckende Versorgung des Autobahnnetzes mit 5G ist ein wichtiges Ziel der Bundesregierung." Weitere Vereinbarungen mit Vodafone und Telefonica sollen demnach folgen.
Luksic drängt indes weiter darauf, die Vorgaben insgesamt zu lockern, um den Mobilfunkausbau zu beschleunigen. Die Landesregierung müsse Antennen und Masten im Außenbereich landesrechtlich nicht nur an Autobahnen, sondern generell verfahrensfrei stellen.
Vorbild könnte Nordrhein-Westfalen sein. Dort dürfen künftig Funkmasten bis zu 40 Metern außerhalb der Bebauung genehmigungsfrei gebaut werden, innerhalb der Bebauung bis 20 Meter. Auch der bisherige Mindestabstand zu Grundstücken entfällt ab 1. Januar. Das erleichtere den Ausbau deutlich, so Luksic. Das Saarland hatte 2021 die Landesbauordnung angepasst, war bei den Lockerungen beim Mobilfunk aber nicht so weit wie aktuell Nordrhein-Westfalen gegangen.
Zunächst mobile Anlage
Der am Montag an der A1-Rastanlage Schellenbach aufgestellte Mast ist zunächst eine mobile Anlage, eine feste soll bald folgen. Der Mast versorgt auch die umliegenden Ortschaften mit schnellem Internet.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 06.11.2023 berichtet.