Was hatte es mit dem Cyberangriff auf die Gemeinde Kirkel auf sich?

Was hatte es mit dem Cyberangriff auf die Gemeinde Kirkel auf sich?

Eva Lippold / Onlinefassung: Anne Staut   13.05.2025 | 14:40 Uhr

Eine Cyberattacke auf die Gemeinde Kirkel hatte im März dieses Jahres für große Einschränkungen gesorgt. Auch wenn der Angriff schnell entdeckt wurde, konnten die Hacker zahlreiche Daten ergaunern. Inzwischen sind weitere Details zu dem Angriff bekannt.

Mitte März ist die Gemeinde Kirkel Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die hauseigene IT hatte eine Schadsoftware im System entdeckt und es deshalb neu aufgesetzt. Das Rathaus musste deshalb zeitweise geschlossen bleiben - Einschränkungen gab es auch bei Telefonen und Mails.

Kein Lösegeld erpresst

Einen terroristischen oder politischen Hintergrund des Angriffs schließen die Behörden mittlerweile aus – offenbar haben die Datenräuber aus rein wirtschaftlichen Motiven gehandelt. Bei den Tätern handele es sich um eine internationale Verbrecherorganisation, die zwar identifiziert, aber nicht gefasst werden konnte.

Das mutmaßliche Ziel: Von der Gemeinde Lösegeld zu erpressen. Einer Aufforderung zur Kontaktaufnahme ist die Gemeinde jedoch nicht nachgekommen – man habe sich nicht erpressbar machen wollen, so Bürgermeister Dominik Hochlenert.

Zwar haben die Angreifer einzelne Daten, darunter auch sensible Bürgerdaten, entwenden können, das eigentliche Ziel des Angriffs, nämlich die Verschlüsselung aller Daten, konnte aber zum Glück verhindert werden. Auch sei bisher nicht ein einziger Fall bekannt, in dem die geraubten Daten in betrügerischer Absicht genutzt wurden.

Video [aktueller bericht, 13.05.2025, Länge: 2:54 Min.]
Was hatte es mit dem Cyberangriff auf die Gemeinde Kirkel auf sich?

Betroffene Bürger wurden informiert

Bürgerinnen und Bürger, von denen bei dem Angriff hochsensible Daten geraubt worden sind, sind bereits vergangene Woche in einem persönlichen Anschreiben von der Gemeinde informiert und aufgeklärt worden. Bei allen, die bisher kein Schreiben bekommen haben, seien allenfalls einzelne Daten, die nicht zusammengeführt werden können, geleakt worden.

Daher bestünde ein sehr geringes Missbrauchsrisiko, so die Experten vom Bundesamt für Informationssicherheit. Dennoch sei es angeraten, wachsam zu sein. Über alle relevanten Sicherheitsmaßnahmen informiert die Gemeinde Kirkel auf ihrer Homepage.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 13.05.2025 berichtet.


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