Max Obé (Foto: Landesarchiv)

Max Obé wird Ehrenpräsidenten-Titel aberkannt

Steffani Balle   21.05.2021 | 08:08 Uhr

Die saarländische Ärztekammer erkennt ihrem ehemaligen Präsidenten Dr. Max Obé posthum den Titel "Ehrenpräsident" ab. Sie arbeitet damit ein Stück NS-Geschichte auf. Obé war der erste gewählte Präsident der Kammer.

Ärztinnen und Ärzte haben in der NS-Zeit Unrecht begangen, konstatiert der Vorstand der saarländischen Ärztekammer in seinem Beschluss vom 11. Mai. Das solle nicht verschwiegen werden und dürfe nie wieder geschehen.

Euthanasie unterstützt

Weil sich auch Max Obé zu Kriegszeiten schuldig gemacht habe, werde ihm posthum die Bezeichnung „Ehrenpräsident der Saarländischen Ärztekammer“ entzogen. Obé hatte als Regierungsbeamter im Dritten Reich eine verantwortliche Position im Gesundheitswesen und wird beschuldigt, Zwangssterilisation, Zwangsabtreibungen und Euthanasie unterstützt zu haben.

1950 war er zum ersten gewählten Ärztekammer-Präsidenten im Saarland aufgestiegen. Zwölf Jahre später bekam er den kammerinternen Titel "Ehrenpräsident".

Titel entfernt

Intern seien entsprechende Schriftstücke bereits korrigiert. Wo extern noch der Ehrentitel auftauche, wolle die Kammer dafür sorgen, dass dieser entfernt wird. Der Saarlouiser Arzt, Max Obé, verstarb im Dezember 1969.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 21.05.2021 berichtet.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja