SR Kameramann bei der Arbeit mit SR Retro Logo (Foto: SR)

FAQ zu ARD Retro

  03.11.2020 | 13:01 Uhr

Die ARD Sender öffnen ihre Archive und stellen tausende zeitgeschichtlich relevante Videos frei zugänglich ins Netz. Wir haben Antworten auf die häufigsten Fragen zu dem Projekt für Sie zusammengestellt

Was ist ARD Retro?

Deutsche Geschichte und Kultur nacherleben: Mit ARD Retro können Sie in die Zeit der 1950er und frühen 1960er Jahre eintauchen. Hier stoßen Sie auf spannende, informative und auch mal kuriose Sendungen aus den Anfängen der Fernsehgeschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Mit der schrittweisen Öffnung ihrer Archive leisten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Überlieferung des audiovisuellen Kulturerbes. Die ausgewählten Film- und Tondokumente werden nicht mehr nur Wissenschaft und Forschung, sondern allen Bürger*innen dauerhaft zugänglich gemacht.

Das Angebot umfasst aktuell mehrere tausende Beiträge aller öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, gebündelt und aufbereitet in der ARD Mediathek. Die ARD begreift es als ihre gemeinsame Aufgabe, das Portfolio im Rahmen des Möglichen Stück für Stück zu erweitern.


Wo finde ich ARD Retro Inhalte in der ARD Mediathek?

Auf unserer Themenseite ARD Retro bieten wir Ihnen einen zentralen Einstiegspunkt in das Angebot aller unserer Sender. Hier präsentieren wir Ihnen ausgewählte Inhalte und Themen, die oft auch heute noch aktuell sind.

Suchen Sie einen Rückblick in Ihre Region? Auf den sendereigenen Channels innerhalb der ARD finden Sie Videos und Berichte vielleicht auch zu Ihrem Heimatort oder besonderen Ereignissen aus Ihrem Sendegebiet. Verwenden Sie dazu auch die Suche der ARD Mediathek.


Welche Beiträge finde ich bei ARD Retro?

Bei ARD Retro findet man historische Nachrichtenbeiträge, zeit- und kulturgeschichtlich prägende Dokumentarfilme sowie ausgewählte Bildungs- und Unterhaltungssendungen mit Informationscharakter, die von den Landesrundfunkanstalten vor 1966 produziert wurden. Aufgrund der Kooperation zwischen ARD Mediathek und Deutschem Rundfunkarchiv (DRA) ist es zudem möglich, Inhalte des ehemaligen Deutschen Fernsehfunks (DFF) bereitzustellen und so die gesamte regionale Berichterstattung der Bundesrepublik aus der Zeit vor 1966 abzubilden.


Wie lange sind die Archivinhalte bei ARD Retro verfügbar?

Die Inhalte bei ARD Retro stehen grundsätzlich ohne zeitliche Befristung zur Verfügung und sind daher immer über Verlinkung zugänglich.


Warum finde ich eine bestimmte Sendung (noch) nicht bei ARD Retro?

Bevor historische Film- und Tondokumente bei ARD Retro zugänglich gemacht werden können, müssen verschiedene Fragen geklärt sein. Ist eine bestimmte Sendung im Archiv überhaupt vorhanden? Liegt sie schon in digitaler Form vor oder müssen Filmrollen und Tonbänder erst digitalisiert werden? Sprechen rechtliche Gründe gegen eine Zugänglichmachung? Trotz solcher Herausforderungen, möchte die ARD ihr Online-Archiv kontinuierlich erweitern.


Warum findet man bei ARD Retro bislang nur Videos bis zum 31.12.1965?

Damit historische Film- und Tondokumente bei ARD Retro zugänglich gemacht werden können, muss vorher geklärt werden, ob das rechtlich überhaupt möglich ist. Je nach Entstehungszeitpunkt der Produktion ist das unterschiedlich zu beurteilen. Aus rundfunk- und urheberrechtlichen Erwägungen heraus wurden in einem ersten Schritt zunächst Inhalte aus Sendereihen ausgewählt, die vor 1966 produziert wurden.

Hintergrund für diese Entscheidung ist unter anderem die Rechtslage, die sich mit Inkrafttreten des Urheberrechtsgesetz am 1.1.1966 geändert hat. Diese Rechtslage verhinderte es per Gesetz, dass Urheber für die heutige Online-Nutzung erforderliche Rechte bereits zum damaligen Zeitpunkt überhaupt einräumen konnten. Im Vergleich zu Retro-Videos, die vor 1966 gesendet worden sind, ist allein aus diesem Grund eine andere Herangehensweise bei der rechtlichen Prüfung einer Vielzahl von unterschiedlichen Rechteinhabern notwendig. ARD Retro soll aber schrittweise auch um Produktionen aus späteren Jahren erweitert werden.


Was ist „Retro Spezial: DDR“?

In Kooperation mit dem Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) wird es durch das Retro-Spezial-Angebot möglich, nicht nur in historischen Sendungen aus den Archiven der Landesrundfunkanstalten der ARD, sondern auch in den im DRA überlieferten Sendungen des Deutschen Fernsehfunks (DFF), dem staatlichen Fernsehen der DDR, zu recherchieren oder einfach zu stöbern. Das Retro-Angebot bildet mit den insgesamt bereitgestellten historischen Fernsehsendungen die gesamtdeutsche Geschichte in ihren jeweiligen regionalen Ausprägungen ab.



Warum finde ich DDR-Fernsehinhalte in der ARD Mediathek?

Die Archivbestände des Deutschen Fernsehfunks, der Fernsehanstalt der DDR, werden seit der Wende durch die Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv aufbewahrt, der ältesten Gemeinschaftseinrichtung der ARD. ARD und Deutschlandradio betrachten es als ihre Aufgabe maßgeblich zur Bewahrung des gesamten audiovisuellen Kulturerbes Deutschlands beizutragen, indem sie es der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschem Rundfunkarchiv und der ARD macht das möglich.


Gibt es einen Unterschied zwischen DDR-Fernsehen und dem Fernsehprogramm in der (damaligen) Bundesrepublik?

Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) war eine staatliche Fernsehanstalt, die im Gegensatz zum Wesen der Landesrundfunkanstalten der ARD, dem ZDF und Deutschlandradio vielfältigen politischen Einflussnahmen durch die Partei- und Staatsführung der DDR unterlag. Formal unterstand er dem Ministerrat der DDR. Dies spiegelt sich sowohl in der Sprache wie auch in den Themen und der Ausgewogenheit der Berichterstattung wider, die anderen Maßstäben unterlag und nicht mit journalistischen Standards in freien, dem Meinungspluralismus verpflichteten Mediensystemen, zu vergleichen sind.


Gibt es Archivbeiträge aus dem Ersten Fernsehprogramm?

Die Öffnung der Archive startet mit den Beiträgen aus den Landesrundfunkanstalten und dem Deutschen Rundfunkarchiv. Perspektivisch will die ARD auch Archiv-Beiträge aus dem Ersten Programm zugänglich machen. 


Warum sind die Archivinhalte bei ARD Retro (noch) nicht barrierefrei?

Es ist der ARD ein wichtiges Anliegen, alle Angebote möglichst barrierefrei zu gestalten, um Menschen mit Hör- oder Sehbeeinträchtigung den Zugang zu Bildung, Information, Kultur und Unterhaltung zu ermöglichen. Bei den Inhalten aus den ARD-Archiven handelt es sich allerdings um historisches Filmmaterial, das vor mehreren Jahrzehnten produziert wurde. Nach dem damaligen Stand der Technik waren barrierefreie Fassungen mit Untertitelung und Audiodeskription noch nicht vorgesehen. Die ARD ist bemüht, Retro-Videos schrittweise nachträglich barrierefrei zu gestalten.


Was kostet das Projekt ARD Retro in der ARD Mediathek die Betragszahler?

Die Bereitstellung von Inhalten aus den ARD-Archiven wird von den Archiven der Landesrundfunkanstalten und vom Redaktions- und Technik-Team der ARD Mediathek im laufenden Betrieb mitgeleistet. Die Arbeitsabläufe sind vergleichbar mit denen aktueller Sendungen in der ARD Mediathek – für ARD Retro entstehen insoweit keine zusätzlichen Kosten.


Welche Daten werden über die Nutzer von ARD Retro gesammelt?

Jeder Zugriff auf die ARD Mediathek und somit auch auf ARD Retro und jeder Abruf von Dateien wird für statistische und Sicherungszwecke protokolliert. Diese Daten haben aber keinen direkten Personenbezug und dienen ausschließlich internen Zwecken. Sie werden keinesfalls an Dritte weitergegeben. Einzelheiten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung unter https://www.ardmediathek.de/ard/datenschutz/.


Warum sind die Bild- und Tonqualität manchmal so schlecht?

Bei den Inhalten aus den ARD-Archiven handelt es sich um historisches Filmmaterial, das vor mehreren Jahrzehnten produziert wurde. Die damaligen Bild- und Tonformate wurden nach dem damaligen Stand der Technik erstellt und entsprechen häufig nicht unseren heutigen Qualitätsstandards. Hinzu kommt, dass viele Bild- und Tondokumente durch die lange Lagerung an Qualität eingebüßt haben. Zu manchen Sendungen sind Originalträger wie Filmrollen heute auch leider nicht mehr überliefert, sondern es handelt sich um nachträglich angefertigte Mitschnitte in unterschiedlicher Qualität.


Warum haben manche Filme überhaupt keinen Ton?

Bei manchen historischen Filmdokumenten kann der Ton aus verschiedenen Gründen fehlen. So wurde früher der von einem Sprecher live während der Sendung gesprochene Text zu einem Filmbeitrag häufig überhaupt nicht aufgezeichnet. Als weiterer Grund ist möglich, dass zwar Tonaufzeichnungen gemacht, aber die Bänder aus Kostengründen wiederverwendet wurden. Im Unterschied zu den Filmrollen konnte man die Tonbänder nämlich mehrmals bespielen.


Warum enthalten die Texte teilweise unangemessene Begriffe?

Sprache ist in ständigem Wandel. Bei den Inhalten aus den ARD-Archiven handelt es sich um historisches Material, das vor mehreren Jahrzehnten produziert wurde. Die damaligen Überschriften und Beschreibungen wurden nach dem damals üblichen Sprachgebrauch formuliert, wirken heute aber häufig antiquiert oder sogar abwertend. Dennoch wurden Begriffe wie „Mädchen“ für junge, unverheiratete Frauen oder „Neger“ für schwarze Menschen bei ARD Retro nicht verändert, um das historische Material nicht zu verfälschen.


Kann ich das Archivmaterial bei ARD Retro zu Bildungszwecken nutzen?

Alle Inhalte von ARD Retro sind unbefristet öffentlich zugänglich und können über die jeweiligen Links dauerhaft erreicht werden. Die Nutzung ist im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben möglich.


Kann ich das Archivmaterial bei ARD Retro herunterladen?

Nein, die bereitgestellten Archivinhalte werden nicht zum Herunterladen (Download) freigegeben. Sie sind aber dauerhaft in der ARD Mediathek verfügbar.


Kann ich das Archivmaterial bei ARD Retro kaufen?

Nein, es ist bislang nicht vorgesehen, die Archivinhalte auf CD oder zum Herunterladen (Download) zu verkaufen.

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