Zeitzeugen berichten über: Arbeit::Leben::Gesellschaft
010203
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Arbeitssicherheit - betriebswirtschaftlich notwendig


Am frühen Morgen des 16. Januar 1928 sterben 13 Arbeiter bei einer schweren Explosion am Hochofen fünf - das schwerste Unglück in der Geschichte der Völklinger Hütte. Laut Untersuchungsbericht des Gewerbeaufsichtsamts war die Ursache mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Kohlenstoffexplosion. Zwar bescheinigte der Bericht die Einhaltung der Vorschriften. Trotzdem warf die kommunistische „Arbeiter-Zeitung“ der Betriebsleitung vor, das Unglück fahrlässig herbeigeführt zu haben.

In den 60er Jahren wurde der Arbeitsschutz systematisch ausgebaut. Für besonders gefährdete Arbeiter, die im Umgang mit giftigem Gas oder beim Rangieren hohen Risiken ausgesetzt waren, gab es eine spezielle Weiterbildungen zur Unfallverhütung. Unfall-Lehrgänge waren Standard. Außerdem wurden die Beschäftigten dazu aufgerufen, Verbesserungsvorschläge einzubringen, sich also gedanklich stärker mit der Arbeit und drohenden Gefahren auseinanderzusetzen.

Gleichzeitig wandelten sich die innerbetrieblichen Strukturen: Mit dem Beitritt zur Bundesrepublik 1957 hatte das Saarland die Montanmitbestimmung übernommen. Über Betriebsrat und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bestanden jetzt erstmals Möglichkeiten, Interessen der Arbeiter zu vertreten - auch im Bereich der Arbeitssicherheit.

Natürlich gab es auch ein betriebswirtschaftliches Interesse an Sicherheit: Unfälle kosten Geld - und sorgen für negative Schlagzeilen.

Das Team des Sicherheitsingenieurs betreute mehrere Werke. Ständig musste man Verbesserungsvorschläge erarbeiten.


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Winfried Kirsch war einer von 100 Sicherheitsbeauftragten in der Völklinger Hütte. Deren Aufgabe war vor allem, Unfällen wennmöglich vorzubeugen.


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Arbeitssicherheit wurde auf der Hütte zunehmend größer geschrieben – vor allem wegen der Kosten und des guten Rufs.


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