SR-Online
Zeitzeugen Biografien: Gabriele Baumgärtner

Mit der Aussteuer in die Ehe


Wie war das damals? Mein Mann hatte Geburtstag – und feiern tun wir also alle gerne, das ist im Saarland so. Er hat mich in die Clique, das waren Freunde von ihm, eingeladen und ich wurde vorgestellt: „Das ist meine Freundin!“ Und so ging das dann weiter. Ich bin dann öfters mit ihm hin oder habe ihn dort abgeholt.

Meine Schwiegermutter war sehr krank. Und es hat sich dann so eingebürgert, dass ich ihr geholfen habe. Ich habe für sie auch Schürzen genäht, weil sie ein bisschen kräftiger als andere Frauen war. Sie hat mich schon gemocht, aber ja, es wäre ihr sicherlich - ich weiß es nicht - lieb gewesen, ich hätte ihr den Sohn noch ein bisschen gelassen.

Hochzeit gefeiert haben wir in einem Lokal. Wir haben die Hochzeit selbst bezahlt, darauf hat mein Mann bestanden. Da gab es dann noch großen Ärger: Die Schwiegermutter sollte das Geld, das mein Mann erarbeitet hatte, sparen. Es war früher so, dass die Mütter dafür sorgen. Und als wir dann das Geld wollten, für die Hochzeit und um Möbel zu kaufen, da war die Schwiegermutter sehr traurig. Wir haben erfahren, dass das Geld nicht mehr da war. Gut, sie hat halt nicht viel Geld gehabt. Da war das Geld halt ausgegeben. Deswegen ist mein Mann heute noch sehr darauf bedacht, das Geld zusammenzuhalten, und ich denke, diese böse Erfahrung ist bei ihm immer noch im Hinterkopf.

Wir haben alles, was wir haben, selber angeschafft. Was ich hatte, das hatte ich schon als Mädchen. Ich hatte meine Handtücher, meine Bettwäsche und das Silber. Da hat die Großmutter Wert darauf gelegt. Und die Aussteuer: Da gab es einen ganz alten Schrank in meinem Zimmer, richtig schön alt mit Schubladen, und da war das alles schön gestapelt. Mit Markisendrehen habe ich mir meine Handtücher verdient, Geschirrhandtücher. Das hatte ich dann mitgebracht, und alles andere haben wir gekauft oder von einer Tante ererbt. Wir haben also klein aber fein angefangen.

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