Das Magazin für die Großregion : ici et là vom 26. März

ici et là vom 26. März

Lisa Huth et al.  

Themen dieser Sendung sind: die Auswirkungen der Corona-Pandemie in der Grenzregion, die Reinigungspraktiken von Mineralwasser bei Nestlé und Alma, die Entzauberung des Hexenhammers, der Erfolg des Eurodev-Centers in Forbach und das inoffizielle Fußballmuseum des FC Metz.

Sendung: Dienstag 26.03.2024 19.15 bis 20.00 Uhr

Arbeitsmarkt, Alltag, Lösungen

Was die Corona-Pandemie mit der Grenzregion gemacht hat

Als in Berlin die Grenzschließungen zu Beginn der Corona-Pandemie verhängt wurden hat Nordrhein-Westfalen nicht mitgemacht. Auch Luxemburg hat seine Grenzen für die 200.000 Grenzpendler offen gelassen. Nach einer Recherche des SR hatte Luxemburg im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung weniger Covid-Fälle als das Saarland.

Das Saarland hatte damals beide Grenzen dicht gemacht: die zu Lothringen und die zu Luxemburg. Auch unabhängig davon hatte die Pandemie das Leben aller mächtig durcheinandergewirbelt. Auf einer Tagung diesen Monat ging es um die Auswirkung der Corona-Pandemie in den Grenzregionen. Ein Gespräch mit Florian Weber von den "Europastudien" der Uni des Saarlandes. Seine Schwerpunkte sind Westeuropa und Grenzräume.


Nachträglich legalisiert

Reinigungspraktiken von Mineralwasser bei Nestlé und Alma

Naturreines Mineralwasser aus den Vogesen, das verspricht der Konzern Nestlé und zeigt auf seiner Seite gerne lauschige Haine an naturnahen Bächlein. So lauschig sind die Praktiken des Konzerns aber offenbar nicht. Und so naturnah das Mineralwasser auch nicht.

Vittel,Ortsschild (Foto: Lisa Huth/SR)
Vittel,Ortsschild

Die Zeitungen Le Monde, Les Echos und das Rechercheteam beim öffentlich-rechtlichen Sender Radio-France haben vorigen Monat einen Skandal losgetreten, bei dem es um unerlaubte Praktiken bei der Reinigung des Wassers geht. Im Mittelpunkt steht neben Nestlé der Konzern Alma. Alma verkauft etwa Cristaline, Saint Yorre oder Vichy Célestins. Der freie Journalist Robert Schmitt aus Straßburg hat ebenfalls über das Thema gearbeitet.


Eine Erfolgsgeschichte

Das Eurodev-Center in Forbach

Die Eurozone in Forbach, war vor 20 Jahren mal als grenzüberschreitendes Gewerbegebiet geplant. Auf deutscher Seite wurden Millionen Euro investiert. Und dann wurde das Projekt still und heimlich begraben. Die Eurozone in Forbach dagegen floriert.

Laurent Damiani (Foto: SR)
Laurent Damiani

Ungewöhnliche Unternehmen siedeln sich dort an. Zum Beispiel der Hersteller von Sprinkleranlagen, NSTI, der will, dass es seiner Belegschaft gut geht, und die 121 Beschäftigten darum vorige Weihnachten mit einer Prämie von 3.000 Euro für ihre Arbeit belohnt hat.

Der Leuchtturm in der Eurozone aber ist das Eurodev-Center von Interfaces in Forbach. Hier gibt es drei Standorte. In ganz Grand Est gibt es zehn Standorte: weitere vier in Straßburg, zwei in den Ardennen und eins in Saint Dizier in der Haute-Marne.

In 16 Jahren wurden in Forbach mehr als 1000 Projekte für Existenzgründungen empfangen, 260 Firmen wurden begleitet, 100 Firmen wurden untergebracht. Damit gab es seit 2008 einen Gesamtumsatz von 70 Millionen Euro Gesamtumsatz. Der Leiter, Laurent Damiani, ist zu Gast im Studio.


Der Hexenhammer

Der Autor stammte aus dem Elsass und wird von einer Historikerin aus Trier entzaubert

Eine kleine Zeitreise zurück ins 15./16. Jahrhundert: Damals revolutionierte eine Erfindung die Kommunikation - ähnlich wie heute die Smartphones, nur nicht ganz so schnell: der Buchdruck. Damit ließen sich auch krude Ideen in – relativer Windeseile – verbreiten.

Heinrich Kramer nutzte die neue Erfindung für seinen Malleus Maleficarum – den Hexenhammer. Er gilt heute als eines der bedeutendsten Bücher im Zusammenhang mit der Hexenverfolgung. Heinrich Kramer stammt aus dem Elsass, geboren in Schlettstadt bei Straßburg. Sein Unwesen trieb er vor allem in Österreich und Südtirol.

Eine Trierer Historikerin hat nun herausgefunden, dass die Nachwelt den Einfluss des Elsässers auf die Hexenverfolgung doch wohl überschätzt hat. René Henkgen hat für ici et là genauer hingeschaut:


Fußball-Kultur

Das inoffizielle Fußballmuseum des FC Metz

Daniel Canfeur (Foto: SR)
Daniel Canfeur

Hier geht es um Fußball. Und um Fan-Kultur. Die Fans des FC Saarbrücken sind bekanntlich mit dem AS Nancy verbandelt. Nicht mit dem FC Metz, was eigentlich zu erwarten wäre. Die Metzer pflegen enge Beziehungen zum FC Kaiserslautern. Racing Straßburg dagegen wird grenzüberschreitend von den Pfälzern die den Badenern geliebt. Damit sind die grenzüberschreitenden sportlichen Verhältnisse jetzt geklärt.

Kulturell geht es aber nach Sarrebourg. Da lebt Daniel Canfeur. Er betreibt in seiner Garage das inoffizielle Museum des FC Metz. Das hat sich Sven Behrmann für ici et là angeschaut.


Das Bild ganz oben zeigt Florian Weber von den "Europastudien" der Uni des Saarlandes. (Bildquelle: Lisa Huth )

"ici et là"
Das Magazin für die Großregion

Jeden letzten Dienstag im Monat von 19.15 bis 20.00 Uhr
auf SR kultur und auf AntenneSaar

Wie ticken unsere Nachbarn in Frankreich oder Luxemburg? Das fragen unsere Korrespondenten, das versuchen wir in Beiträgen, Interviews, Hintergründen oder Reportagen zu ergründen. Dabei spielt das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur ebenso eine Rolle wie alles, was das "normale Leben" ausmacht.

Die Sendung wird am Tag nach ihrer Ausstrahlung auch für ein Jahr in der SR-Mediathek zum Nachhören bereitgestellt.

Redaktion: Lisa Huth
Musikauswahl: Gerd Heger
Kontakt: lhuth@sr.de

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