Sendung: Freitag 10.06.2024 14.04 Uhr
Gelesen von Christian Brückner
31. Mai 2024
Die Erzählungen Franz Kafkas gelten als Kernstücke seines Gesamtwerks. Ihre präzise, nüchterne Sprache, der unbeteiligte kühle Gestus des Erzählens brechen mit einer Jahrzehnte alten literarischen Tradition und weisen gleichzeitig die expressionistischen Übersteigerungen der Zeit zurück. Sie sind weder Novellen noch lyrische Prosa, sondern Fabeln – allerdings ohne Belehrung, Märchen ohne Wunder, Parabeln ohne Kommentar – vielmehr Epitaphe, Inschriften, Aufrufe.
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Prag geboren. Von 1901 bis 1906 studierte er Jura. Nach der Promotion absolvierte er eine einjährige Rechtspraxis, von 1908 an arbeitete er für die Prager "Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt", wo er bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung (Juli 1922) blieb. 1917 wurde eine Tuberkulose festgestellt, der er einige Jahre später, am 3. Juni 1924, erlag. Seine unveröffentlichten Romane hatte er testamentarisch zur Vernichtung bestimmt. Sein enger Freund und Nachlaßverwalter Max Brod (gestorben 1968) verweigerte diesen Wunsch jedoch und rettete so einige der bedeutendsten Dichtungen des 20. Jahrhunderts.
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Redaktion: Tilla Fuchs
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