Das Album der Woche: Amos Lee: „Transmissions“

Amos Lee: „Transmissions“

Das Album der Woche

Alice Kremer  

Mit „Transmissions“ hat der US-amerikanische Singer-Songwriter Amos Lee sein zweites Albumg unter eigenem Label veröffentlicht. Darin verarbeitet er nicht nur Erfahrungen aus seinem eigenen Leben, sondern auch die seiner Bandmitglieder. Alice Kremer stellt Ihnen das Album vor.

Sendung: Sonntag 11.08.2024 15:20 Uhr

Seinen eigenen Platz zu finden in einer Welt, die sich schnell verändert, die Auseinandersetzung mit Verlust und die Balance zwischen neuen Entscheidungen und dem Alltag – die Themen auf „Transmissions“, übersetzt „Übertragungen“. Dafür ist Amos Lee ins ländliche Marlboro etwa 120 Kilometer nördlich von New York gefahren, in ein Studio, das der Schlagzeuger Lee Falco und sein Vater aus dem Holz einer alten Kirche gebaut haben. Stundenlang spielt Amos Lee mit seiner Band auf engsten Raum. In weniger als einer Woche waren die zwölf Songs fertig.

Mehr als nur Bandkollegen

Seine Gefühle und Vorstellungen beim Musizieren auszudrücken – als Verletzlichkeit beschreibt es Lee, dass er und seine Band sich alle in einem Zimmer gegenseitig zugehört und aufeinander reagiert haben. Gerade in unserem heutigen digitalen Zeitalter, indem man alles zu Hause machen und einfliegen lassen kann, habe das etwas sehr Nahbares.

Lees Bandkollegen sind für ihn viel mehr als nur musikalische Zweckgenossen. Sie sind seine Familie. Als der Ehemann eines seiner Bandmitglieder gestorben ist, ist Amos Lee zutiefst bestürzt. Die Crew rückt näher zusammen, und Lee schreibt einen Song. „Baby pictures“ erinnert daran.

Viele Emotionen

Von „Darkest Places“ bis zu „Beautiful Day“: Lees Songs umfassen ein breites Spektrum an Emotion. Darin lässt er uns auch an den nicht ganz so glanzvollen Momenten seines Lebens teilhaben. Seit Lee jung ist, hat er mit Angstzuständen und Panikattacken zu kämpfen. In „Beautiful Day“ geht es darum, diesen Schmerz in sich anzunehmen – eine Art Selbstakzeptanz-Song.

Auch Liebeslieder gibt es auf „Transmissions“, aber nicht in der Form einer kitschigen Hollywood-Romanze. Bei „Madison“ geht es eine Ebene weiter Liebesobjekt hier ist die Kunst von jemandem.

In „Transmissions“ trifft Folk Funk auf orchestralen Sound. Eine Bilanz aus seinen vielen Shows mit Orchester, die den Umfang einiger Lieder vergrößert haben. Es ist das zweite Album, das Lee auf seinem eigenen Label Hoagiemouth Records veröffentlicht. Nach seinem letzten Album „Honeysuckle Switches“, dass er seinem Idol Lucinda Williams einer US-amerikanischen Country-Musikerin, gewidmet hat, gibt es auf „Transmissions“ nur eigene Songs mit eher ruhigen Melodien erzählt uns Lee Geschichten aus seinem Leben und schafft damit eine Verbindung zu seinen Zuhörenden.

LC/Label: -/Hoagiemouth Records LLC
EAN: 0691835875835


Ein Thema u. a. in der Sendung "Canapé" am 11.08.2024 auf SR 2 KulturRadio. Das Foto ganz oben zeigt das Cover des Albums. (Bildquelle: Musikverlag)

Album der Woche

Jeden Sonntag stellen wir Ihnen um 15.20 Uhr im Kulturmagazin "Canapé" das "Album der Woche" vor.

Redaktion: Daniela Ziemann

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