Einbrecher benutzt ein Brecheisen, um eine gekippte Terrassentür aufzuhebeln (Foto: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)

Dunkle Jahreszeit bricht an: Wie man sich am besten vor Einbrechern schützt

  27.10.2024 | 10:15 Uhr

In der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko für Haus- und Wohnungsbesitzer, Opfer eines Einbruchs zu werden. Oft gelingt es den Tätern innerhalb weniger Sekunden, Fenster und Türen zu öffnen. Die saarländische Polizei erklärt, wie man es Einbrechern auch bei längerer Abwesenheit so schwer wie möglich macht.

Zwar ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im Saarland, worunter versuchte und vollendete Einbrüche gezählt werden, seit Jahren rückläufig: Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 hat es im vergangenen Jahr 964 Fälle (516 vollendete und 448 versuchte Einbrüche) gegeben. Im Jahr davor waren es noch 1006. Dennoch ist in der kalten und dunklen Jahreszeit nach wie vor Vorsicht geboten.

Tipps gegen Einbrüche
Video [SR.de, (c) SR, 25.10.2024, Länge: 00:39 Min.]
Tipps gegen Einbrüche

Nach der Zeitumstellung und zum Tag des Einbruchschutzes am Sonntag gibt die Saar-Polizei Tipps, um sich vor Wohnungseinbrüchen zu schützen.

Zahl der Wohnungseinbrüche im Saarland seit 2018

Fenster immer schließen

Die frühe Dämmerung in Herbst und Winter sei oft eine Einladung für Täter, bestätigt Stephan Laßotta, Sprecher des Landespolizeipräsidiums. Worauf man also achten sollte, um sich ungewünschte Gäste fernzuhalten:

"Gekippte Fenster sind offene Fenster", sagt Laßotta. Für Einbrecher sei es ein Leichtes, diese zu öffnen – auch wenn sie sich im ersten Stock befänden. Häufig fänden Täter beispielsweise durch herumliegende Leitern im Innenhof eine Möglichkeit, an die Fenster oder auf einen Balkon zu gelangen.

Deshalb solle man auch bei kurzer Abwesenheit alle Fenster ganz schließen und mögliche Hilfsmittel für Einbrecher aufräumen. Verschlossene Rollläden würden zusätzlich zumindest ein geringes Hindernis darstellen.

Doch auch bei geschlossenen Fenstern kann es mitunter nur wenige Minuten dauern, bis ein geübter Einbrecher es aufhebeln kann. Wer also ganz sicher gehen will: Eine einbruchshemmende Pilzkopfverriegelung und entsprechende Halterungen im Rahmen machen es Einbrechern deutlich schwerer. Die Nachrüstung dieser unsichtbaren Einbruchssicherung ist allerdings nicht ganz günstig.

Kellertür nicht vergessen

Haustüren würden von den Haus- und Wohnungsbesitzern häufig gut verschlossen, so Laßotta. Keller- und Hintertüren allerdings würden gerne vernachlässigt oder seien qualitativ schlechter ausgestattet. Einbrecher wüssten dies und würden sich den einfachsten Weg in das Haus suchen. Die Polizei rät deshalb, alle Eingänge gleichermaßen zu überprüfen und zu sichern.

Zur Sicherung von Haus- und Kellertüren sollten dabei unbedingt Schlösser mit einem Sicherheitsbeschlag verwendet werden. Dies verhindert, dass die Täter das Schloss mit einer Zange herausziehen und abbrechen könnten. Noch mehr Sicherheit bringen Zusatzverriegelungen, die einfach nachgerüstet werden.

Schlüssel unter der Fußmatte: "Leichtfertig"

"Auch wenn das eigentlich bekannt sein sollte: Schlüssel unter der Fußmatte oder im Blumenkasten sind leichtfertig", betont der Polizeisprecher. Diese gängigen Verstecke seien den Einbrechern nämlich ebenfalls bekannt und würden den Zutritt zum Haus um einiges erleichtern.

Haus sollte bewohnt aussehen

Bei längerer Abwesenheit sollte man am besten die Nachbarinnen oder Nachbarn bitten, Briefkästen zu leeren, immer wieder das Licht anzuschalten und die Rollläden regelmäßig zu öffnen bzw. zu schließen. Auch Zeitschaltsysteme könnten bereits helfen.

Denn das Haus sollte bewohnt aussehen, falls potenzielle Täter es über einen längeren Zeitraum hinweg beobachten. "Einbrecher meiden in der Regel die Konfrontation mit Anwohnern", so Laßotta. Je unbewohnter ein Haus also aussehe, desto attraktiver wirke es auf Einbrecher.

Nachrüsten bei Wohnungen

Wer in einer Wohnung wohnt, muss sich erst einen Beschluss der Wohnungseigentümergemeinschaft einholen, bevor er den Einbruchsschutz nachbessern lassen möchte. Darauf weist der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) hin. Hierzu müsse man einen Antrag bei der Eigentümerversammlung einreichen. Die Kosten für die Maßnahmen trage der Antragsteller.

Laut Gesetz haben einzelne Wohnungseigentümer einen Rechtsanspruch darauf, die eigene Wohnung vor Einbruch zu schützen. Die Wohnungseigentümergemeinschaft dürfe eine solche Anfrage auch nicht ablehnen, sollten die Maßnahmen angemessen sein. Das sei der Fall, wenn man etwa seine Fenster und Türen durch mechanische Sicherungen nachrüsten oder einbruchhemmende Fenster und Eingangstüren einbauen lassen möchte.

Kostenlose Beratung durch Polizei

Wer sein Zuhause besser vor Einbrechern schützen lassen möchte, kann sich von Expertinnen und Experten der Polizei kostenlos beraten lassen. Die Beratungsstelle der Kriminalpolizei ist unter der 0681/962-3535 erreichbar. Weitere Informationen zum Thema Einbruchschutz gibt es auch hier im Internet.

Dort sei ein Anrufbeantworter, bei dem man den Beamten eine Nachricht hinterlassen kann. Die Polizei würde sich dann bei den Interessierten melden und vor Ort am Haus einen Beratungstermin vereinbaren.

Wie man sich am besten vor Einbrechern schützt
Audio [SR 3, Lea Kiehlneker, 25.10.2024, Länge: 02:11 Min.]
Wie man sich am besten vor Einbrechern schützt
In der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko für Haus- und Wohnungsbesitzer, Opfer eines Einbruchs zu werden. Mit einer Aufklärungsaktion gibt die saarländische Polizei Tipps, wie man es Einbrechern so schwer wie möglich macht.

Über dieses Thema hat auch die SR info Sendung Region am Nachmittag am 25.10.2024 berichtet.


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