Ford verhandelt offenbar mit chinesischem Autobauer
Wie es mit dem Ford-Werk in Saarlouis weitergeht, steht noch nicht fest. Ford verhandelt offenbar mit dem chinesischen Autobauer BYD darüber. Nach SR-Informationen ist man aktuell immer noch in Gesprächen mit 15 Interessenten.
Ford verhandelt offenbar mit dem chinesischen Autobauer BYD über einen Verkauf des Werks in Saarlouis. Kommende Woche soll nach SR-Informationen eine Ford-Delegation nach China reisen. Ob auch die saarländische Landesregierung teilnimmt, blieb offen.
Zunächst hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass sich BYD für das Werk in Saarlouis interessiere. Die Verhandlungen stünden allerdings noch am Anfang.
Hersteller von wiederaufladbaren Batterien
Das Unternehmen BYD wurde 1995 als Hersteller von wiederaufladbaren Batterien gegründet und ist heute weltweit einer der größten Produzenten von Akkus. Es ist in den Geschäftsfeldern Automobil, Elektronik, erneuerbare Energien und Schienenverkehr tätig und beschäftigt rund 220.000 Mitarbeiter.
BYD ist einer der größten chinesischen Autohersteller – spezialisiert auf Elektromobilität. Im vergangenen Jahr hat BYD weltweit die meisten E-Autos verkauft – noch vor Tesla. Das Unternehmen hat es sich laut der Nachrichtenagentur dpa zum Ziel gesetzt, in vier Jahren bereits 120.000 Autos in Deutschland zu verkaufen. Auch der Autovermieter Sixt will demnach in den nächsten sechs Jahren 100.000 Elektroautos von BYD in seine Flotte mit aufnehmen.
Offenbar weitere Interessenten
Bereits im Dezember hatte Ford-Deutschland-Chef Martin Sander den Beschäftigten in Saarlouis mitgeteilt, dass acht Automobilhersteller Interesse am Standort gezeigt hätten. Konkrete Verhandlungen mit Kaufinteressenten seien aber noch nicht in Sicht.
Wie die "Automobilwoche" schreibt, haben neben BYD die österreichische Magna-Gruppe und VDL Nedcar aus den Niederlanden Interesse gezeigt.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 24.01.2023 berichtet.