Wie gefährdet sind Igel und Maulwurf im Saarland?

Wie gefährdet sind Igel und Maulwurf im Saarland?

Reporterin: Eva Lippold / Onlinefassung: Raphael Klein   16.05.2025 | 16:00 Uhr

Igel und Maulwurf haben unter verschiedenen Umweltbedingungen zu leiden. Deshalb ruft der NABU Deutschland zu einer bundesweiten Zählaktion auf – auch im Saarland.

Maulwurfshügel sind für Gartenbesitzer oft ein Ärgernis. Eigentlich unfair, denn der winzige Kerl mit den großen Grabekrallen ist ein echter Nützling. Doch obwohl er meist in direkter Nachbarschaft mit uns lebt, bekommt man ihn nur selten zu Gesicht – genau wie den nachtaktiven Igel. Um herauszufinden, wie es um beide Arten bestellt ist, startet der NABU eine bundesweite Mitmachaktion.

Igel besonders gefährdet

Fast jeder saarländische Gartenbesitzer hat mal einen von ihnen beherbergt: Igel oder Maulwurf. Beide Arten gelten als gefährdet – und besonders der Igel ist zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt, sagt NABU-Sprecherin Gaby Schulemann-Maier: "Der Igel ist beispielsweise durch den Straßenverkehr gefährdet", insbesondere wenn er die Straße wechsele, aber auch Mähroboter oder wenig naturnahe Gärten ohne Unterschlupfmöglichkeiten und ein geringes Nahrungsangebot machten dem Igel zu schaffen.

Maulwurf leidet unter Trockenheit

Der Maulwurf ist, weil er unter der Erde lebt, weniger gefährdet. Doch auch er leidet unter bestimmten Umweltbedingungen – und aktuell besonders unter der Trockenheit. Tatsächlich zwinge die Trockenheit den Maulwurf immer tiefer in das Erdreich, um dort noch Würmer zu finden. Wenn dann noch Starkregen hinzu kommen sollte, könne der Maulwurf sogar ertrinken, sagt Schulemann-Maier vom NABU.

Maulwurf nützlich für den Garten

Der kleine Maulwurf hatte immer ein eher schlechtes Image – denn hat man mal einen im Garten, kämpft man immer wieder gegen die Hügel auf der Wiese. Dabei ist der kleine Gräber in erster Linie ein Nützling – und tut gerade Pflanzen besonders gut, sagt auch NABU-Sprecherin Schulemann-Maier. Denn der Maulwurf fresse auch Tiere, die sich von Wurzeln ernähren und sorge so für eine gesunde Pflanzenwelt.

NABU ruft zum Igel- & Maulwurfzählen auf

Um herauszufinden, wie es tatsächlich um beide Arten bestellt ist, hat der NABU am Freitag die bundesweite Zählaktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ gestartet. Beim Maulwurf genüge es schon, Hügel zu melden, sagt Schulemann-Maier.

Mitmachen kann jeder noch bis zum 26. Mai auf folgender Website: nabu-naturgucker-beobachtungen.de.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 16.05.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.


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