Die Neunkircher Krankenschwestern Larissa (li) und Christine (re) (Foto: SR/Max Zettler)

Zwei Neunkircher Krankenpflegerinnen werben für ihren Beruf

Reporter: Max Zettler / Onlinefassung: Raphael Klein   22.02.2023 | 16:50 Uhr

Viele Überstunden, schlechte Bezahlung, fehlendes Personal? All das hat dem Image von Pflegeberufen zugesetzt. Dass es aber auch schön sein kann, zeigen zwei Neunkircher Krankenpflegerinnen auf ihren Social-Media-Kanälen.

Das Image der Pflege hat vor allem während der Pandemie sehr gelitten und auch der Nachwuchs fehlt inzwischen immer mehr. Stichwort Pflegenotstand. Warum sollten junge Menschen sich also heutzutage noch für den Beruf entscheiden? Dass es auch sehr schöne Seiten hat, versuchen die beiden Krankenpflegerinnen Larissa und Christine aus Neunkirchen seit ein paar Jahren in sozialen Medien zu zeigen.

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Zwei Neunkircher Krankenpflegerinnen werben für ihren Beruf
Audio [SR 3, Max Zettler, 22.02.2023, Länge: 02:50 Min.]
Zwei Neunkircher Krankenpflegerinnen werben für ihren Beruf

Krankenpflegerinnen aus Leidenschaft

"Wenn ich drüber nachdenke, wie es war, als ich angefangen hab, zu lernen, hatte der Beruf eine komplett andere, bessere Wertschätzung als jetzt", beklagt auch Larissa. Sie ist seit acht Jahren OP-Schwester im Diakonie Klinikum Neunkirchen. Sie und ihre Kollegin Christine helfen jeden Tag bei den verschiedensten Operationen - vom Einsetzen von Schienbeinprothesen bis zum Entfernen von Tumoren.

Christine arbeitet seit zehn Jahren in dem Bereich und wusste schon von Anfang, dass das ihr Ding ist: "Diese Strukturen im OP gefallen mir schon sehr gut. Es ist ganz klar, was als nächstes passiert. Es ist wie so ein Leitfaden, der durch den ganzen Tag führt. Natürlich muss man auch reagieren, wenn mal eine unerwartete Situation eintritt. Es ist die Mischung."

Ein Blick hinter die Kulissen

Die beiden Krankenpflegerinnen finden ihren Beruf so cool, dass sie vor zwei Jahren angefangen haben, Videos über ihren Berufsalltag in sozialen Medien zu posten. Und das mit Erfolg, erzählt Larissa: "Das kam dann irgendwie bei den Zuschauern sehr gut an."

Schließlich bekomme man sonst solche Einblicke, zum Beispiel in den Operationssaal, nicht. Dieses Video aus dem OP sei dann auch "recht schnell durch die Decke" gegangen. Nach und nach seien dann viele Zuschauer, viele Follower hinzugekommen und "dann haben wir gesagt: Okay, cool. Scheint ja echt gut anzukommen. Machen wir mal weiter."

Große Reichweite auf Social Media

Angefangen haben die beiden auf TikTok, seit einem Jahr betreiben sie auch einen Instagram-Kanal. Als "la.ch_nurses" haben sie schon über 180.000 Follower und fast zweieinhalb Millionen Likes gesammelt. Der Name ist ein Wortspiel aus Lachen und den Namen von Larissa und Christine. Nurse heißt einfach Krankenschwester auf Englisch. Ursprünglich war das auch mehr ein Spaßprojekt, aber mittlerweile haben die beiden auch eine gewisse Mission.

"Mittlerweile wollen wir den Leuten da draußen, also den Laien, schon auch ein bisschen Wissenswertes rüberbringen und auch zeigen, dass der Beruf Spaß macht", sagt Larissa. "Wir wollen den Leuten zeigen, dass man auch Spaß dabei hat" - und das sogar im OP.

Viel Zuspruch und Begeisterung

Von ihren Zuschauern in den sozialen Medien bekommen Christine und Larissa eine Menge Zuspruch - und umgekehrt! So gebe es schon viele Rückmeldungen, "dass viele junge Leute sich dazu entschließen, nach unseren Videos diesen Beruf zu erlernen", erzählen die beiden engagierten Krankenpflegerinnen stolz.

Anderen Zuschauern nehme es auch die Angst vor Operationen, wenn sie einen Blick hinter die Kulissen bekommen. Sowohl bei angehenden Pflegekräften als auch bei Patienten.

Und auch die Kolleginnen und Kollegen der 32- und der 28-jährigen Krankenpflegerinnen im Diakonie Klinikum sind Feuer und Flamme für das Projekt - und unterstützen die beiden, wo sie können.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 22.02.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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