Moorlandschaft (Foto: dpa/Ingo Wagner)

Stippvisite bei einem saarländischen Moor

Reporterin: Jana Hiege/Onlinefassung: Dorothee Scharner   02.02.2023 | 13:00 Uhr

Am Welttag der Feuchtgebiete soll die Bedeutung von Sümpfen, Mooren und anderen Feuchtgebieten für unsere Natur und das Klima nochmal in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt werden. Auch im Saarland gibt es noch Moore, zum Beispiel bei Gersheim. Die trockenen Sommer machen ihm allerdings zu schaffen.

Moore sind beliebte Schauplätze für Schauergeschichten. Moore, in denen man versinken kann, gibt es auch in Deutschland, allerdings nicht im Saarland. Was es hier gibt, sind Flachmoore - so beispielsweise bei Gersheim.

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Mit dem Moorexperten im Gersheimer Flachmoor
Audio [SR 3, Jana Hiege, 02.02.2023, Länge: 04:34 Min.]
Mit dem Moorexperten im Gersheimer Flachmoor
SR-Reporterin Jana Hiege hat sich mit dem ehemaligen Botanik-Professor Rüdiger Mues am Gersheimer Moor getroffen.

Moore gelten als Klimaretter

Intakte Moore gelten mittlerweile als Klimaretter. Das gilt aber hauptsächlich für die großen Hochmoore in Norddeutschland, die durch Niederschlagswasser entstehen. Sie binden große Mengen CO2, die dadurch nicht in die Atmosphäre gelangen. Deshalb will die Bundesregierung jetzt verschiedene Moore wieder nass machen lassen.

Das Gersheimer Moor

Für Hochmoore regnet es im Saarland nicht genug. Aber auch die so genannten Flachmoore sind wichtig für die Umwelt, sagt Rüdiger Mues. Er war Botanik-Professor an der Saar-Uni. „Die Moore haben eine ganz besondere Organismenwelt, die Biodiversität wird erhöht“, so Mues. Und das sei ja schließlich ein Ziel des Naturschutzes, dass man Kindern noch Tiere und Pflanzen zeigen könne, die es sonst anderer Stelle schon längst nicht mehr gebe. Vor allem im Sommer könne man an dem Gersheimer Moor ganz besondere Pflanzen sehen, erzählt Mues. Wollgras, Orchideen und interessante Algen wachsen hier.

Trockene Sommer sind problematisch

Doch auch hier haben die heißen, trockenen Sommer ihre Spuren hinterlassen. Obwohl es im Januar so viel geregnet hat und "obwohl wir jetzt im Februar sind, gibt es wenig Wasser. Viel weniger als ich sonst gewöhnt bin", sagt der Moorexperte. Einige Vertiefungen seien teilweise trocken. "Wenn jetzt noch Regen im Februar, März fällt, kann sich das noch sättigen. Wenn nicht, bekommen wir ein Problem“, so Mues.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 02.02.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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