Last Minute Urlaub – Vorsicht vor Schnäppchen
Gut zu wissen
Temperaturen jenseits der 30 Grad machen für Manche den Urlaub auf Balkonien doch unattraktiver als ursprünglich gedacht. Jetzt noch spontan in den Urlaub fahren geht nicht mehr? Geht wohl! Sagen Reiseexperten und warnen dabei vor falschen „Schnäppchen“.
"Last Minute" heißt nicht unbedingt automatisch "günstig", sagt Thomas Engel. In sein Reisebüro nach Heusweiler kommen gern auch Kurzentschlossene auf der Suche an einem spontanen Urlaub. Besonders in der Hauptsaison und während Schulferien sind kurzfristige Flüge und Hotels teuer.
Wer nicht fliegen will, fährt an die Ostsee
Engel beobachtet: Viele Spontanreisende fliegen auf die Balearen oder in die Türkei – vor allem, weil es dort noch viele verfügbare Hotels auch in der Hauptsaison gibt. Das liege aus Sicht des Reiseunternehmens besonders an der guten Erreichbarkeit über Direktflüge von Saarbrücken aus. Aber auch der Luxemburger Flughafen sei dank der Nähe ein gern gesehener Abflug. Wer nicht fliegen will, aber dennoch das Saarland verlassen möchte, für den gibt es auch in Deutschland noch spontane Erholungsmöglichkeiten. Diverse Reiseplattformen und -magazine beobachten: Vor allem die Ostsee ist sehr beliebt bei deutschen Touristen, insbesondere die Inseln Rügen und Usedom.
Wer Schnäppchen will muss suchen
Aus Sicht der Verbraucherschützer gibt es für den billigen Last Minute Urlaub kein Erfolgsrezept. Egal ob Pauschalurlaub oder selbst organisierte Reisen: Wichtig sei, Angebote zu vergleichen. Je nach Reiseziel würde sich dabei auch ein Gang ins Reisebüro lohnen, so die Verbraucherzentrale Saarland. Wer seine Last Minute Reisen online bucht oder zumindest vergleicht, sollte sich vor Betrügern in Acht nehmen.
Betrüger schalten Werbung
Viele, vermeintlich günstige Angebote seien Abzocke, so die Verbraucherzentrale. Die eigenen Alarmglocken sollten spätestens dann angehen, wenn der Anbieter den gesamten Reisepreis im Voraus verlangen würde. Aber auch Angebote, die viel günstiger sind als die Konkurrenz, sollten bei der Reiseplanung schon stutzig machen.
Betrüger schalten auch Werbung
Egal ob ein spontaner Urlaub mit dem Flugzeug ins Ausland oder doch eine kleine Ferienwohnung an deutschen Stränden: Betrüger gibt es überall. Besonders auf Social Media, aber auch auf Webseiten mit der Möglichkeit für Privatinserate, würden sich Betrüger besonders herumtreiben. Verbraucherschützer beobachten: Betrüger schalten dabei auch Werbung – oft auf Facebook, Instagram und Tiktok, um so gezielt Kunden in ihre Fake-Reiseshops zu locken. Auch bei Privatinseraten von Ferienwohnungen und -häusern sollte man genauer hinschauen. Verbraucherschützer empfehlen dabei, die Adresse der Angebote nachzuschlagen und auch auf der Satellitenkarte zu prüfen, ob so zum Beispiel der versprochene Ausblick überhaupt möglich ist.
So erkennen Sie Fake-Reiseangebote
Die Verbraucherzentrale hat auf ihrer Webseite ein Handout veröffentlich, wie man selbst Betrüger entlarven kann. Sie empfiehlt:
- Nicht über Werbungen auf Social Media buchen, sondern lieber direkt die Reiseanbieterseite besuchen.
- Bei unbekannten Webseiten: Auf das Impressum schauen. Fehlt es, ist das in der Regel ein Hinweis auf Betrug.
- Adresse per Suchmaschinen und Kartenansicht überprüfen: Das gilt sowohl für die Geschäftsadresse des Anbieters (aus dem Impressum) als auch für die Adresse des Hotels oder der Ferienwohnung/des Ferienhauses. Bei Bildern des Anbieters sollte man sich immer überlegen, ob beispielsweise der Blick aus dem Hotel von der Adresse aus tatsächlich möglich ist.
- Gezielt nach negativen Bewertungen im Internet suchen, da sie auch Aufschluss über Mängel geben können.
- Name der Fluggesellschaft auf Echtheit überprüfen.
- Gütesiegel auf den Webseiten anklicken und schauen, ob man beim Anbieter des Siegels landet. Falls nicht, sei das meist ein Zeichen für Betrug.
- Zu "professionelle" Bilder bei Privatunterkünften (zum Beispiel bei booking.com, AirBnB oder fewo-direkt) sollten stutzig machen.
- Auffällig günstige Preise im Vergleich zu anderen Anbietern sind oft ein Zeichen für Betrug.
Belege aufheben und Betrug anzeigen
Wer auf einen Fake hereingefallen ist, sollte sofort seine Bank oder seine Kreditfirma informieren, empfehlen Verbraucherschützer. Teilweise können bereits getätigte Zahlungen so zurückgeholt oder laufenden Zahlungen gestoppt werden. Dabei ist es wichtig, alle Belege und Nachrichten rund um die Buchung gut zu dokumentieren. Wer einem Betrug aufgesessen ist, sollte dabei auch Strafanzeige stellen, empfiehlt die Verbraucherzentrale. Mittels Onlineportal geht das sogar von zu Hause aus.
"Gut zu wissen" - immer mittwochs in "SR 3 am Vormittag" auf SR 3 Saarlandwelle.