Guter Fisch soll auf den Tisch – wie man ihn erkennt
Gut zu wissen
Bewusst einkaufen, das ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig. Dazu brauchen sie aber Transparenz, was die Herkunft und Inhaltsstoffe von Produkten angeht. Bei Fisch ist das nicht immer einfach zu erkennen. Die Verbraucherzentrale hat nun eine Einkaufshilfe erstellt.
Ein schönes Stück Fisch soll auf den Teller, aber eines, das nicht nur schmeckt, sondern auch naturverträglich produziert worden ist. Doch die weltweiten Fischbestände werden immer knapper.
Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher ist es deshalb wichtig geworden zu fragen: Wo kommt der Fisch her und wie ist er gefangen worden? Diese Infos lassen sich oft nur schwer im Supermarkt erkennen, und selbst am Fischstand auf dem Markt ist das nicht immer einfach. Die Verbraucherzentralen haben deshalb jetzt mit Umweltorganisationen und Wissenschaft eine „Guter Fisch“-Liste erstellt. Sie soll beim Einkauf helfen.
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Wo kommt der Fisch her?
Der rollende Verkaufsstand von Fischhändler Michael Weyand ist gut gefüllt. Unter anderem macht er mit seinem Stand im Eppelborner Ortsteil Dirmingen Halt. Die Fische, die er im Angebot hat, kommen von Fischhändlern aus Island, Norwegen, Irland, aber auch aus tropischen Gewässern vor Sri Lanka.
Viele der Vermarkter kenne er persönlich und stehe im regelmäßigen Kontakt. „Hier haben wir Seelachs. Der hier ist aus Norwegen. Normalerweise haben wir den aus Island, aber weil es so stürmisch war, konnten keine Fische gefangen werden.
Die nächste Lieferung von dort kommt erst in ein paar Tagen“, erklärt Weyand, weshalb bestimmte Fische nicht im Angebot sind. In seiner Auslage liegt frisches Rotbarschfilet, ein Schild gibt neben dem Preis auch das Fanggebiet, den Nordatlantik, an.
Kennzeichnungspflicht nur für unverarbeiteten Fisch
Das ist auch korrekt so. „Denn frischer Fisch muss in Deutschland gekennzeichnet werden. Das gilt für Fische und Fischprodukte, die mehr oder weniger naturbelassen verkauft werden, also Frischfische, Räucherfische, Krebs- und Weichtiere sowie bearbeitete Tiefkühl-Fischerzeugnisse“, erklärt Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale Saarland. Die Weltmeere sind in 19 Fangzonen aufgeteilt, die sogenannten FAO-Fanggebiete und diese wiederum in Teilfanggebiete.
Auch angeben werden muss die Fangmethode. Das steht bei Fischhändler Weyand auch dabei: Manche Fische stammen aus Aquakulturen, andere sind Wildfische, die mit der Leine oder dem Netz gefangen worden sind.
Grauzone Fertigprodukte und Gastronomie
Verarbeitete und zubereitete Produkte, also zum Beispiel Fischsuppe, Fischfrikadellen oder Heringssalat, müssen dagegen nicht gekennzeichnet werden. „Auch in der Gastronomie sucht man in der Regel vergebens nach Informationen zur Herkunft der Fische, die auf dem Teller landen“, sagt Verbraucherschützerin Weimar-Ehl.
Worauf sollte man beim Einkauf achten?
Damit Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf erkennen können, was sie für Fisch zur Auswahl haben, haben die Verbraucherschützer eine Einkaufshilfe zusammengestellt.
Dabei kommt es auf vier Kriterien an: Fischart, Herkunft, Fangmethode und Siegel. Nicht jeder kann sich die erstklassige Ware beim Fischhändler leisten. „Der Wolfsbarsch aus Wildfang kostet 45 Euro“, sagt Fischhändler Weyand. Günstigeren Fisch gibt es im Supermarkt. Der stammt häufig aus Aquakulturen. Auch für sie gilt die Kennzeichnungspflicht.
Einkaufsratgeber der Verbraucherzentrale
Mithilfe eines Einkaufsratgebers der Verbraucherzentrale kann man beim Einkauf sehen, welche Fische aus welchen Fanggebieten bedenkenlos gekauft und verzehrt werden können und welche wegen Überfischung gefährdet sind.
Zum Einkaufsratgeber der Verbraucherzentrale: www.verbraucherzentrale-saarland.de/guter-fisch
Fisch ist gesund
Einmal in der Woche sollte Fisch auf den Tisch. Das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Denn Fisch liefert wertvolle Eiweiße, Fettsäuren und Mineralstoffe, die unsere Ernährung optimal ergänzen. Große Kochkenntnisse brauche man dafür nicht, sagt Fischhändler Michael Weyand. „Einfach ein Stück Fisch dünsten oder braten, mit ein paar Kräutern, ein Stücken Butter und genießen!“
"Gut zu wissen" - immer donnerstags in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.