Richtig Bewässern im Sommer
Es ist heiß und trocken im Saarland. Das macht sich nicht nur im Wald oder in der Landwirtschaft bemerkbar, sondern auch im heimischen Garten. Wir haben Tipps zum Bewässern zusammengestellt.
Wer einen Garten hat, muss derzeit täglich gießen. Vor allem kleinere Pflanzen brauchen das Wasser dringend. Und es reicht auch nicht aus, einfach nur ein paar Schlucke Wasser zu geben. Man sollte durchdringend wässern, empfiehlt Gartenexpertin Sybille Nilius vom Wendelinushof.
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Der Grund: Der Boden ist stark ausgetrocknet. Deshalb reicht auch ein kräftiger Gewitterschauer derzeit nicht aus, um die Pflanzen ausreichend zu versorgen. Das Wasser dringe nicht bis an die Wurzeln, sondern werde zum großen Teil oberflächlich wieder abgeschwemmt, so Nilius. Was wir jetzt bräuchten, wäre "ein schöner warmer Landregen, ein permanentes Getröpfel, das wäre ideal, aber das ist leider momentan nicht in Sicht."
Aufgeschnittene Plastikflaschen können helfen
Um bei der aktuellen Trockenheit trotzdem effektiv zu Bewässern, gibt es ein paar einfache Tricks. Eine Möglichkeit ist beispielsweise, neben den Pflanzen einen Topf einzugraben. Dadurch entstehe eine Art "Wasserreservoir" und das Wasser komme gezielt an die Wurzeln ran, erklärt Nilius. Eine gute Methode, um beispielsweise die Tomaten zu wässern.
Eine andere Möglichkeit bietet eine aufgeschnittene Plastikflasche. Man steckt sie kopfüber in den Boden und lässt sie mit Wasser volllaufen, das sich dann den Weg nach unten zu den Wurzeln der jeweiligen Pflanze sucht. Dieses Mittel eignet sich auch für Balkonpflanzen.
Morgens oder abends gießen?
Ob man morgens oder abends gießt, kann man selbst entscheiden. Gute Zeitpunkte seien zwischen 6.00 und 8.00 Uhr sowie abends zwischen 17.00 und 20.00 Uhr.
Wichtig ist aber, dass die Pflanzen nicht über Nacht in der Nässe stehen. "Das fördert Pilzkrankheiten", so Nilius. Im Fall der Fälle also die Blätter durchaus nochmal abtrocknen.
Vermeiden sollte man auch, direkt auf die Blätter zu gießen, insbesondere wenn die Sonne stark scheint. Denn das Wasser wirke wie ein Brennglas, so die Gartenexpertin.
Auch Bewässerungssysteme nicht immer einfach zu handhaben
Wer keine Gießkanne mehr schleppen will, kann sich auch für ein Bewässerungssystem entscheiden. Dafür werden Rohre oder Leitungen direkt an die Pflanzen gelegt. Der Wasserzulauf ist mit einer Zeitschaltuhr verknüpft.
Allerdings gibt es dabei auch einiges zu beachten. Unter anderem müssen Gärtner wissen, wie hoch der Wasserbedarf der zu wässernden Pflanze ist – und der hängt von vielen Faktoren ab.
"Der Wasserbedarf ist abhängig von der Pflanzenart, von Alter der Pflanze, von den Lichtverhältnissen und von den Bodenverhältnissen", sagt Landschaftsgärtner Wolfgang Wagner.
Ein haben in den "Bunten Funkminuten" am 22.07.2022 auf SR 3 Saarlandwelle berichtet.