Welcher Sonnenschutz für wen und wie oft?
Creme, Milch, Spray, Gel, Öl - die Palette der Sonnenschutzmittel ist sehr breit. Aber was ist am besten für wen geeignet? Welcher Schutzfaktor ist angebracht? Und wie oft sollte man den Sonnschutz eigentlich auftragen? SR-Reporterin Lena Schmidtke hat darüber mit einem Hautarzt gesprochen.
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„Der Sonnenschutz unterscheidet sich in der Grundlage: Eine Fettsalbe hat als Grundlage mehr Fett als Wasser, ein Gel hat als Grundlage mehr Wasser als Fett", sagt Hautarzt Dirk Landwehr. Grundlagen seien aber die nicht wirksamen Bestandteile von Salben, Cremes und Lotion. Ob man ein Spray, eine Milch oder ein Gel benutze, sei für die Schutzleistung des Produktes irrelevant.
Die in Europa angebotenen Sonnenschutzmittel schützen sowohl vor den sonnenbrandverursachenden UVB-Strahlen als auch vor den Hautschäden verursachenden UVA-Strahlen. Ansonsten spielen beim Sonnenschutz hauptsächlich der Lichtschutzfaktor und die Menge eine Rolle.
Empfindliche Haut
Lediglich bei empfindlicher Haut seien die Bestandteile des Sonnenschutzes wichtig - Stichwort "Mallorca-Akne und „Licht-Sonnen-Allergie“, sagt Landwehr. Diese Reaktionen seien sehr häufig eine Mischung aus Unverträglichkeiten gegenüber Inhaltsstoffen der Sonnenschutzprodukte, Schweiß und Sonnenlicht. Fettige Lichtschutzprodukte würden dabei eher Reaktionen auslösen als ein Gel.
Die Menge
Doch wieviel Sonnenschutz solle man auftragen? „Die Grundregel lautet: Messerrückendick eincremen", sagt Landwehr. Da dies wohl kaum einer mache sei die Schutzwirkung Faktor 50, was so viel bedeute wie 50 Mal so lange in der Sonne bleiben zu können wie ohne Sonnenschutz, eher unrealistisch.
Der Rat lautet deshalb: Wer sich dünn eincremt, sollte sich öfter eincremen. Mindestens alle zwei Stunden, wenn man sich ungeschützt in der Sonne aufhält. Aber auch im Schatten kann man sich einen Sonnenbrand einfangen. Deshalb gilt auch hier: Nicht mit dem Sonnenschutz geizen.
Der Lichtschutzfaktor
Für Hände, Dekollete und das Gesicht empfiehlt Hautarzt Landwehr mindestens Lichtschutzfaktor 30, helle Hauttypen sollten generell zu Faktor 50 greifen. Und bei Kindern sollten man auf jeden Fall auf ausreichend Sonnenschutz achten. Kindliche Sonnenbrände seien besonders schlimm, weil durch sie das Hautkrebsrisiko im späteren Leben messbar erhöht werde. „Die Haut vergisst nie", sagt Dr. Landwehr. Sein Rat lautet: Lichtschutzfaktor 50 bei Kindern, die Kinder zudem vor der offenen Sonne schützen und wenn sie ins Wasser gehen, darauf achten, dass sie vorher und nachher eingecremt sind.
Das Sonnenschutz-ABC
Egal ob Erwachsener oder Kind, heller oder dunkler Hauttyp – Hautarzt Dirk Landwehr rät, sich immer an das Sonnenschutz-ABC zu halten: „Ausweichen, Bekleiden, Cremen. Da, wo es geht, der Sonne ausweichen. Bekleiden an Stellen, die ungeschützt sind, und cremen überall da, wo die Sonne direkt auftrifft.“
Keine Frage des Geldes
Guter Sonnenschutz muss übrigens gar nicht viel kosten. Laut Stiftung Warentest gibt es zuverlässigen Sonnenschutz schon ab 1,10 Euro pro 100 ml.
Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 16.07.2020 auf SR 3 Saarlandwelle