Insektenhotel (Foto: Pixabay/javallma)

Tipps für Insekten-Hotels

Katja Preißner  

Insekten-Hotels werden immer beliebter. Aber man kann dabei auch viel falsch machen. Falls das Insektenhotel im heimischen Garten leer bleibt, hat das vielleicht ganz einfache, aber gewichtige Gründe.

Dass Insekten eine wichtige Rolle in der Natur spielen, ist mittlerweile ja nichts Neues mehr. Gerade deshalb will auch so mancher den kleinen Brummern ein neues Zuhause bieten. Aber so klein Insekten auch sind, haben sie doch ihre Ansprüche

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Warum Insektenhotels leerstehen können
Audio [SR 3, (c) SR, 22.05.2023, Länge: 02:27 Min.]
Warum Insektenhotels leerstehen können
Insekten-Hotels sind ja der große Renner der letzten Jahre. Aber es wird auch wahnsinnig viel falsch gemacht. Falls Ihr Insektenhotel leer steht, hat das vielleicht ganz einfache Gründe. SR 3-Reporterin Katja Preißner hat eine Expertin getroffen.

Wie ein schönes Insektenhotel aussieht, kann man sich im Seegarten am Stausee Losheim anschauen, genauer gesagt: im Nabu-Naturgarten. Dort hängt neben einem Paradebeispiel aber auch das "Insektenhotel des Grauens". An diesem Negativbeispiel zeigt Julia Michely, die Bienenexpertin und Landesvorsitzende des Nabu Saar, was man beim Insektenparadies im heimischen Garten falsch machen kann.

Beliebte Fehler

Die Liste der beliebten Fehler ist lang. Überwiegend fehlt es jedoch an Sicherheit für die Insekten und da ist es dann auch kein Wunder, dass keine Bienchen ins Insektenhotel einziehen möchten.

Wo mangelt denn die Sicherheit?

Die Röhrchen und Bambusröllchen, die in den gekauften Insektenhotels aus dem Baumarkt oder aus dem Internet verarbeitet sind, seien zu kurz, so Michely. Außerdem fehle oft ein Drahtgitter zum Schutz der Insekten vor Vögeln.

Verletzungsgefahr: Stein

Rudi Reiter, der stellvertretende Vorsitzende des Nabu Saar, weist auch auf die Probleme mit Steinen, Lochziegeln und Porotonsteinen, hin, die in Insektenhotels verbaut werden. Die bieten eine Verletzungsgefahr für die Bienen, die sich dort nicht zuletzt an der rauen Oberfläche die Haare abschaben.

Das geht doch besser, oder?

Aber was kann man jetzt tun, um ein möglichst einladendes Hotel für die Insekten zu schaffen? Zuallererst einmal sollten die Löcher und Gänge glattgebohrt und nachpoliert werden. Ganz wichtig: Sägemehl auskippen und bei Bambus- oder Schilfstängeln für einen glatten Schnitt sorgen.

Size does matter - Es kommt doch auf die Größe an

Am besten ist eine einheitliche Länge von sieben bis zwölf Zentimeteren, damit die Bienen genügend Platz für ihren Nachwuchs haben. Bei Mauerbienen kann es passieren, dass sie bei Platzmangel nur männliche Brutzellen ablegten, weil diese kleiner seien und einfacher in der Aufzucht, sagt Michely.

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Tipps für Insektenhotels
Audio [SR 3, (c) SR, 22.05.2023, Länge: 02:32 Min.]
Tipps für Insektenhotels
Falls Sie ein leerstehendes Insektenhotel haben, sollten Sie das mal überprüfen. Oder sich Hilfe vom NABU Saarland holen. Dort weiß man, was Bienen lieben – und SR 3-Reporterin Katja Preißner hat schon mal ein paar Tipps geholt.

Das richtige Holz macht's

Aber das sind nicht die einzigen Tipps, die Julia Michely hat. Holz bohre man am besten in Faserrichtung. Dann gibt es auch keine Risse. Und auch von gestapeltem Bretterholz rät sie ab. Besser: Man verwendet Holz mit Rinde, das man auch als Brennholz verwenden würde.

Kleine Verbesserung, großer Unterschied

Und wenn es Steine im Insektenhotel gibt, sollte man darauf achten, dass die Zwischenräume aufgefüllt sind. Dazu kann man Sand oder Lehm nehmen. Es dürfe nur nichts Chemisches darunter sein, so Julia Michely.

Schutz vor Vögeln

Wenn das Insektenhotel soweit steht, fehlt nur noch eins, bevor die Insekten endgültig bleiben wollen: der Draht. Rudi Reiter rät dazu, ihn in sicherem Abstand anzubringen, so dass noch nicht mal der Specht durchpicken kann. Außerdem sollte der Schutz engmaschig sein.

Dann können die Bienchen einziehen

Um neue Insekten anzulocken, biete sich ein sonniges Plätzchen an, sagt Julia Michely zum Abschluss.

Wer mehr über Insektenhotels wissen will: der NABU gibt Starthilfe, und bietet auch Workshops zum Thema an.
Weitere Informationen: nabu.de

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 26.08.2022 auf SR 3 Saarlandwelle

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