Vom Schottergarten zum Naturgarten
Gärten des Grauens umgestalten
Vor einigen Jahren waren Schottergärten der letzte Schrei. Sie galten als praktisch und wenig arbeitsintensiv. Heute nennt man sie "Gärten des Grauens" und in vielen Bundesländern sind sie mittlerweile verboten. Auch im Saarland geben Umweltschutzverbände Familien Hilfestellung, die diese Schottergärten rückgängig machen.
Die Artenvielfalt der Steine in deutschen Vorgärten ist teils größer als die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere. Das kann und darf nicht sein, meinen nicht nur Umweltverbände, sondern auch immer mehr Menschen, denen die Natur am Herzen liegt.
Schottergärten machen oft mehr Arbeit
Die Schottergärten sollten doch eigentlich eine Erleichterung für Menschen sein, die nicht so viel Zeit haben, ihren Garten in Ordnung zu halten, oder für ältere Menschen, die das alles nicht mehr so leisten können. Aber das Gegenteil sei der Fall, meint der Landschaftsgärtner Ben Krebs aus Saarbrücken-Burbach. Die Natur suche sich auch hier ihren Weg und die Arbeit sei nachher umso größer.
Zurück zum Naturgarten
Er hat die Aktion "Vom Schottergarten zum Naturgarten" saarländischer Natur- und Umweltverbände unterstützt. Dabei konnten sich Familien bewerben, die ihren Vorgarten wieder in einen blühenden und lebendigen Garten verwandeln wollten, in dem sich auch wieder Insekten aller Art niederlassen können. Mit dabei ist die Familie Dembrowski aus Bieringen. Sie hatte ein Haus gekauft, das bereits mit einem Schottergarten ausgestattet war. Den wollten sie los werden.
Hier konnte nichts mehr leben. Auf Schotter und Kies lässt sich keine Wildbiene oder Schmetterling nieder. Hier kann kein Tier satt werden oder seine Brut ablegen. Also nutzte die Familie die Gunst der Stunde und ließ sich von Fachleuten bei der Wiederbelebung des Vorgartens helfen.
Paradies für Bienen und Schmetterlinge
Unter anderem wurde ein Sandarium angelegt. Das ist eigentlich eine kleine Sandgrube für die Bienen, die hier ein neues Zuhause finden können. Ganz einfach. Schmetterlinge freuen sich über eine Schmetterlingsspirale mit Lavendel und Salbei.
Samen für Wildbienen säen
Immer mehr Wildbienen verschwinden von der Bildfläche. Zum Beispiel die Mohnbiene. Mit Samen von Korn- oder Mohnblumen kann man helfen, dass sie wieder Nahrung findet.
Wer der Natur und den Tieren etwas Gutes tun will, kann also bereits mit kleinen Handgriffen helfen.
Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 20.05.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.