Gut schlafen im Sommer: Was wirklich hilft

Gut schlafen im Sommer: Was wirklich hilft

Reporterin: Anna Corves / Onlinefassung: Andree Werner   23.06.2025 | 09:50 Uhr

Schlafen im Sommer fällt vielen Menschen schwerer – doch wer ein paar einfache Regeln beachtet, kommt entspannter durch die Nacht. Warum weniger Schlaf manchmal reicht, was Melatonin wirklich bringt und welche Rituale helfen - Infos aus SR 3 am Vormittag.

Sich nicht unter Druck setzen

Die wichtigste Regel zuerst: Bloß keinen Druck machen! Auch wenn der Wecker am nächsten Morgen früh klingelt – wer denkt „Ich muss jetzt schlafen“, der bleibt garantiert wach. Entspannend wirkt vielleicht der Gedanke: Im Sommer brauchen wir oft weniger Schlaf als im Winter.

„Wir brauchen im Sommer generell eine halbe bis eine Stunde weniger Schlaf als im Winter“, sagt Markus Specht von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Mehr Sonnenlicht sorgt für mehr Vitamin D – das macht uns wacher und wir brauchen weniger Erholung. Deshalb kann man abends ruhig etwas später versuchen einzuschlafen.

Licht und Dunkelheit richtig nutzen

Ein weiterer Tipp: Das Schlafzimmer rechtzeitig abdunkeln. „Wenn Sie um elf ins Bett gehen und erst dann abdunkeln, bringt das nichts. Das sollte schon gegen neun passieren, damit der Körper sich auf die Dunkelheit einstellen kann“, erklärt Specht. Schon ab der Dämmerung schüttet der Körper Melatonin aus – ein Hormon, das signalisiert: Jetzt ist Schlafenszeit. Deshalb hilft es, abends helles Licht zu meiden.

Melatonin-Produkte sind inzwischen weit verbreitet – es gibt sie sogar als Gummibärchen für Kinder. Doch Fachleute raten davon ab. „Mit zugeführtem Melatonin kann man seinen natürlichen Schlafrhythmus durcheinanderbringen“, warnt Specht.

Feste Zeiten und kleine Rituale helfen

Wer unter leichten Schlafproblemen leidet, sollte andere Wege ausprobieren. Dora Trichet, ebenfalls von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, empfiehlt: „Regelmäßige Bettzeiten sind wichtig. Das gilt besonders für Jugendliche, bei denen sich der Tag-Nacht-Rhythmus leicht verschiebt – zum Beispiel am Wochenende. Viele Menschen schlafen gerade in der Nacht von Sonntag auf Montag schlecht.“

Ein gleichmäßiger Rhythmus zwischen Wachsein und Schlafen ist hilfreich. Auch beruhigende Musik als Ritual kann unterstützen.

Frauen schlafen leichter – und unruhiger

Frauen haben nachweislich einen leichteren Schlaf als Männer – die wiederum schnarchen häufiger. Das kann zu einem echten „Mismatch“ im Bett führen. Dennoch fühlen sich viele Frauen wohler, wenn der Partner neben ihnen liegt. Hier spielen Bindungshormone eine Rolle.

Ein Thema am 23.06.25 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "SR 3 - Am Vormittag".

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