Gepflanzter Sauerampfer und Rucola (Foto: SR/Lena Schmidtke)

Bitterstoffe tun dem Körper gut

Reporterin: Lena Schmidtke / Onlinefassung: Corinna Kern   03.04.2023 | 11:20 Uhr

Süß, sauer, salzig und bitter - das sind die bekanntesten Geschmacksrichtungen. Letztere wird dabei selten gern verzehrt. Dabei sind bittere Lebensmittel oft besonders gesund und haben viele positive Nebenwirkungen.

Spinat, Kurkuma, Aubergine, Löwenzahn, Thymian und sogar in Minze - überall stecken Bitterstoffe drin. Wildkräuterexpertin Angela Bloedorn kennt sich mit Bitterstoffen und deren positiven Nebenwirkungen beim Verzehr aus.

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Mit Bitterstoffen die Gesundheit fördern
Audio [SR 3, Lena Schmidtke, 03.04.2023, Länge: 04:13 Min.]
Mit Bitterstoffen die Gesundheit fördern

Enzian ist eine der bittersten Pflanzen, die in Deutschland wachsen. Die Pflanze "hat einen Bitterwert von 10.000. Das ist so viel, wie wenn "ein Gramm in zehn bis 20 Litern Wasser noch spürbar und schmeckbar wäre“, so Bloedorn. Die Wildkräuterexpertin gießt daraus einen Tee auf, der es in sich hat. Es ist kein Genusstee, sondern ein Therapietee - das heißt er ist nicht sonderlich lecker, dafür aber gesund.

Appetit anregend

Gerade bei älteren Menschen, die nicht so viel Appetit haben, könne eine kleine Tasse Enziantee vor dem Essen den Appetit anregen. "Da merkt man: Der Speichelfluss reagiert direkt", sagt Bloedorn.

Gleichzeitig rege der Tee den Stoffwechsel an und unterstütze das Immunsystem. Bittere Lebensmittel gründlich kauen und alles ein bis zwei Minuten im Mund wirken lassen. Dadurch werden Impulse an die Verdauungsorgane gesendet und die Darmgesundheit gefördert.

Auch wer den Konsum von Süßigkeiten reduzieren und abnehmen möchte, dem können bittere Lebensmittel helfen. Diese sorgen dafür, dass man weniger Lust auf Süßes hat, so die Expertin.

Einnahme mit Arzt absprechen

Auch wenn Bitterstoffe gesund sind, sollte der regelmäßige Konsum mit dem Arzt abgesprochen werden. Die Wildkräuterexpertin rät, sich langsam an Bitterstoffe heranzutasten und die Dosis nach und nach zu erhöhen. Es sei reine Geschmackssache, so Bloedorn.

Gänseblümchen schwimmen in einer Tasse (Foto: SR/Lena Schmidtke)

Außerdem seien viele Gemüsesorten nicht mehr so bitter wie früher. „Wenn alte Menschen erzählen: Früher war der Chicorée bitterer. Das ist keine Einbildung, das ist wirklich so." Die Bitterstoffe seien teilweise herausgezüchtet worden, da das Bittere vielen Menschen nicht schmecke.

Bitterstoffe kalt verzehren

Wer langsam starten möchte, der solle zunächst mit etwas Sauerampfer, Bibernelle, einem Kräuterpesto oder einem Gänseblümchentee starten, rät Angela Bloedorn. Am besten sei es, bittere Lebensmittel kalt zu verzehren, denn Bitterstoffe sind thermolabil. Ihre Wirkung reduziert sich, wenn sie mitgekocht werden.

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