Qualmender Schornstein eines Wohnhauses.  (Foto: IMAGO / mhphoto)

So vermeiden Sie einen Kaminbrand

Anne Staut   13.11.2022 | 08:36 Uhr

Wegen der steigenden Energiekosten setzen zunehmend mehr Menschen auf den Kamin zum Heizen. Dabei gibt es aber einiges zu beachten, damit kein gefährlicher Kaminbrand entsteht.

Wegen der Energiekrise haben sich viele Menschen nach alternativen Heizmöglichkeiten zu Öl und Gas umgesehen. Die Wahl fällt dabei oft auf einen Holzofen.

Wer einen solchen anschließen wolle, sollte vorher auf jeden Fall mit dem Schornsteinfeger Rücksprache halten, rät Uwe Meyer von der saarländischen Schornsteinfeger-Innung. Er selbst erhält zurzeit täglich entsprechende Anfragen.

Erst mit dem Schornsteinfeger zu sprechen empfiehlt er auch dann, wenn ein Ofen, der länger nicht benutzt wurde, wieder befeuert werden soll. Es könne sein, dass am Kamin etwas nicht in Ordnung sei. Das sollte vorab überprüft werden.

Worauf man beim Kaminfeuer achten sollte
Audio [SR 3, Moderation: Nadine Thielen , 15.11.2022, Länge: 03:27 Min.]
Worauf man beim Kaminfeuer achten sollte

"Nicht alles was brennt, gehört in den Ofen"

Damit nichts schiefgeht, ist auch das richtige Brennmaterial entscheidend. Bei seiner Arbeit stellt Meyer immer wieder fest, dass Menschen mit völlig ungeeigneten Brennstoffen heizen etwa mit alten Möbeln, Paletten oder gelben Säcken.

"Ich hatte schon den Fall, dass Papier verbrannt wurde. Das ist jedoch maximal zum Anzünden geeignet, weil zu viel Asche entsteht", so Meyer. Außerdem sei das Papier oft bedruckt, beim Verbrennen könnten dann chemische Stoffe freigesetzt werden. Meyer stellt deshalb klar: "Nicht alles was brennt, gehört in den Ofen."

Glanzruß oft verantwortlich für Kaminbrand

Die Folgen können fatal sein. Denn es besteht auch die Gefahr, dass es zu einem Rußbrand kommt, umgangssprachlich besser bekannt als Kaminbrand. Erkennbar ist der etwa daran, dass Flammen oben aus dem Kamin schlagen.

Ursache ist in vielen Fällen der sogenannte Glanzruß. Er entsteht durch Rückstände beim unvollständigen Verbrennen - etwa weil das verbrannte Holz zu feucht ist. "Wenn der Glanzruß zu brennen beginnt, dann dehnt er sich aus wie Popcorn", erklärt Meyer. Der Schornstein setze sich dann zu.

Temperaturen über 1000 Grad

"Es besteht die Gefahr, dass der Schornstein platzt und dabei dann Flammen in die Wohnung gelangen, vor allem dort, wo alte Anschlussöffnungen sind." Gemeint sind damit Öffnungen, an denen früher ebenfalls ein Kamin angeschlossen war und die nicht wieder zugemauert wurden, sondern lediglich mit einem Blechdeckel verschlossen sind.

Ein weiteres Problem ist die große Hitze, die von dem Schornstein ausgeht. Bei einem Rußbrand kann die Temperatur im Kamin auf mehr als 1000 Grad Celsius ansteigen. Dadurch könnten sich zum Beispiel Möbel, die an der Kaminwand stehen, entzünden, so Meyer.

Nicht zu feucht, genug Sauerstoff und passende Holzgröße

Damit es nicht soweit kommt, sollten Ofenbesitzer nur "naturbelassenes, abgelagertes Holz, das nicht bearbeitet wurde" verbrennen. Sei das Holz zu feucht, könne es beim Verbrennen zu Rückständen im Kamin kommen.

Zudem sei auch die richtige Sauerstoffzufuhr wichtig. Denn ist zu wenig Sauerstoff vorhanden, verbrennt das Holz nur unvollständig.

Auch die richtige Holzgröße sei entscheidend. Sie müsse auf die Größe des Kamins abgestimmt sein, sonst könne es rußen. "Der Ruß kann sich auch entzünden", sagt Meyer.

Was tun, wenn es doch brennt?

Wenn es doch zu einem Kaminbrand kommt, sollte sofort die Feuerwehr alarmiert werden. Diese setzt sich dann laut Meyer oft auch bereits mit dem zuständigen Schornsteinfeger in Verbindung.

"Die Feuerwehr und der Schornsteinfeger sorgen dafür, dass der Ruß kontrolliert abbrennt", erklärt Meyer. Dabei können auch Wärmebildkameras zum Einsatz kommen.

Zudem fege die Feuerwehr den Schornstein mit einem schweren Gewicht durch. Damit wird der Glanzruß von der Kaminwand gelöst.

Nach dem Kaminbrand könne der Schornstein in der Regel weiter verwendet werden. Es sei jedoch lebenswichtig, dass der Schornsteinfeger ihn zuvor nochmal kontrolliere. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Risse entstanden seien und der Kamin reiße.

Nicht mit Wasser löschen

Meyer warnt davor zu versuchen, das Feuer mit Wasser zu löschen. Beim Verdampfen entstehen aus einem Liter Wasser 1700 Liter Wasserdampf.

Dadurch herrscht ein hoher Druck im Kamin. "Der Wasserdampf wird dann sofort zu einer Explosion führen", erklärt Meyer.

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