Verstärkte Nachfrage nach Holzöfen und Brennholz
Preise steigen und Lieferungen verzögern sich
Explodierende Öl- und Gaspreise bringen immer mehr Menschen zum Umdenken: Wie wäre es mit einer Holz-Heizung? Die Nachfrage nach Kaminöfen ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine enorm gestiegen. Die Preise für Holzöfen steigen und auch in der Produktion stockt es schon.
Wie kann ich beim Heizen sparen? Für viele ist bei der Planung für den nächsten Winter der Holzofen eine geeignete Alternative. Das führt dazu, dass sowohl Kaminöfen, als auch Brennholz teurer und knapper werden.
Der Vertriebsleiter eines europaweit agierenden Kaminofen-Unternehmens, Stefan Scholz, bestätigt die Vermutung: "Die Kunden haben wohl große Angst davor, dass Gas und Öl sehr teuer werden, oder, dass es irgendwann nicht mehr genug davon geben wird." Auch der Bezirksschornsteinfeger von St. Ingbert, Marcus Petry, bestätigt eine erhöhte Nachfrage: "Die Anfragen gibt es täglich, früher war das so ein Mal die Woche oder alle zwei Wochen." Die Menschen fürchten, nicht nur in der kalten Wohnung zu sitzen, sondern auch nicht einmal mehr kochen zu können oder nur Kaltwasser zu haben.
Stahl für die Öfen kommt urspünglich aus Mariupol
Vor allem Kombi-Geräte, die auch in der Küche ihren Platz haben, seien gefragt wie nie. Ungefähr dreimal mehr, als vor dem Ukraine-Krieg, sagt Vertriebsleiter Scholz. Die Preise für einen neuen Kaminofen schießen gerade in die Höhe. Grund sei auch der Rohstoffmangel: "Stahl ist sehr teurer geworden und sehr knapp. Zumal große Teile des Stahls, der in Westeuropa verarbeitet wird, tatsächlich aus der Ukraine kommt: aus Mariupol."
Lange Lieferzeiten
Noch kann der Handel die Nachfrage bedienen, allerdings werden nach Aussage des Vertriebsleiters gerade die Modelle ausgeliefert, die eigentlich erst für den Herbst eingeplant waren. Die Vorräte lichten sich, die Produktion stockt, auch die Lieferzeiten würden sich immer mehr verlängern. Bis zu sechs Monate wird man im Herbst wohl auf seinen Ofen warten müssten, so die Prognose. Glücklich ist dann der, der seinen Kamin selbst aufbauen kann. Wegen des Fachkräftemangels bei den Monteuren gibt es nämlich auch hier wieder Verzögerungen.
Auch Holz wird im Saarland knapper
Doch nicht nur bei den Öfen ist die Nachfrage sprunghaft angestiegen, sondern auch beim Brennholz, wie der stellvertretender Saarforst-Betriebsleiter Joachim Stelzer bestätigte. In den meisten Revieren seien die Holzvorräte bis auf einzelne Restposten tatsächlich schon ausverkauft. Die Preise seien allerdings noch stabil.
Man könne nur soviel Brennholz anbieten, wie der Wald hergebe. Die Erhaltung des Waldes sei hier das oberste Ziel, auch wenn jetzt viele mit einem Holzofen heizen möchten.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 19.05.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.