Kiesgrube Diefflen (Foto: SR/Max Zettler)

Dieffler Kiesgrubenstreit beigelegt

Max Zettler   31.01.2023 | 16:00 Uhr

Fast 20 Jahre hat er gedauert, der Streit um den Kiesabbau in Diefflen. Jetzt haben sich die ansässige Firma Rupp und die Stadt Dillingen auf einen Kompromiss geeinigt. Der Streit ist beigelegt.

Um die Abbaufläche Kappesheck auf dem Dieffler Plateau streiten sich die Josef Rupp GmbH und die Stadt Dillingen schon seit fast 20 Jahren. Nun ist eine Einigung erreicht.

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Streit um Kiesabbau bei Diefflen beigelegt
Audio [SR 3, Max Zettler, 31.01.2023, Länge: 03:09 Min.]
Streit um Kiesabbau bei Diefflen beigelegt

Schon seit fast 60 Jahren baut die Firma Josef Rupp GmbH bei Diefflen Kies ab. 2005/2006 sei dann die Diskussion aufgekommen, wie es mit dem Abbau weiter gehe, so der Dillinger Bürgermeister Franz-Josef Berg. In der Bevölkerung habe sich dann aber wegen der Verschmutzung und dem Lärm durch den Abbau eine Stimmung gegen den Kiesabbau entwickelt. Deshalb sei man damals in der Kommunalpolitik zu der Auffassung gekommen, dass man vor allem den breitflächigen Abbau nicht mehr zulassen sollte, so der Bürgermeister. Es wurden entsprechende Verfahren eingeleitet und infolge kam es dann zu den Streitigkeiten mit der Firma Rupp.

Es folgte ein Rechtsstreit, der bis ans Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ging. In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte der Geschäftsführer der Rupp GmbH, Stefan Welsch, dass sich der Rechtstreit zehn Jahre hingezogen habe und die Stadt hätte in dieser gesamten Zeit alle Gespräche über einen Kompromiss abgelehnt.

Die Lösung: Grundstücktausch

Doch nun, nach den langen Jahren des Streits, hat es doch noch einen Kompromiss zu geben - und zwar in Form eines Grundstücktauschs. Die Stadt überträgt der Rupp GmbH ihre vier Grundstücke im Großgarten und erhält dafür die Grundstücke der Firma im Kappesheck. Zudem hat die Stadt die Zusicherung erhalten, dass im Kappesheck auch langfristig kein Kies mehr gefördert wird. In seiner Stellungnahme beschreibt Welsch von der Rupp GmbH den Kompromiss als bestmögliches Ergebnis - auch wenn das Unternehmen dadurch fast fünfeinhalb Hektar an bereits genehmigter Abbaufläche verliere.

Wie lange der Abbau im Großgarten stattfinden wird, hängt laut Welsch von der Mächtigkeit der Kiesschichten ab. Er schätzt die Dauer der Förderung auf acht bis zehn Jahre.

Belastung der Bevölkerung

Auf die Anwohner sieht Bürgermeister Berg keine zusätzlichen Belastungen durch Lärm und Verschmutzung zukommen. Der Abbau von Kies erfolge schrittweise und nicht überall zur gleichen Zeit. "Insofern wird das nicht zu Mehrbelastung führen", sagt er.

Die Bewohner in Diefflen sehen die Grube mit gemischten Gefühlen. Die einen sind von den Lkw genervt, andere sehen die Arbeitsplätze, die es durch die Kiesgrube gibt.

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 31.01.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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