"Die Lehrkräfte laufen uns weg"
In einigen Bundesländern hat die Schule wieder begonnen. Im Saarland geht es Anfang September los. Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband blickt mit einiger Sorge auf das neue Schuljahr.
Für die Schulen im Saarland wird das kommende Schuljahr eine Herausforderung: Lehrermangel, Arbeitsüberlastung und nicht zu vergessen: Corona.
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Nach Ansicht von Lisa Brausch, der Vorsitzenden des Lehrerinnen- und Lehrerverbandes im Saarland (SLLV), könnte es im Saarland mit Blick auf den Lehrermangel in Grundschulen und Förderschulen besser laufen. Viele frisch ausgebildete Lehrkräfte würden an den Schulen im Saarland keine Planstellen bekommen, sondern nur mit befristeten Verträgen abgespeist. So treibe es immer mehr Lehrerinnen und Lehrer in andere Länder und Kommunen, in denen Planstellen angeboten würden.
Auch Schulleitungen fehlen
Auch in den Führungsetagen der Schulen gibt es immer mehr Probleme: So stehen Schulleiter und Schulleiterinnen mittlerweile unter enormen Zeitdruck. Die regulären Arbeiten seien bereits kaum zu bewältigen, so Brausch. Hinzu komme, dass viele aus der Schulleitung auch noch regulären Unterricht geben müssten. Vor diesem Hintergrund würden immer mehr überlegen, die leitende Funktion in der Schule aufzugeben, so Brausch.
Herbst und Winter werden herausfordernd
Mit etwas Sorge blickt Brausch auf den Herbst und Winter. Die Corona-Pandemie bringe für die Schulen in der kalten Jahreszeit eine besondere Herausforderung. Sollten die Corona-Zahlen wieder steigen und ein regelmäßiges Lüften der Klassenräume notwendig werden, würde die teure Wärme im wahrsten Sinne aus dem Fenster geschmissen. Hier müsse die Politik neue Konzepte vorlegen und Anpassungen vornehmen.
Ein Thema in "Guten Morgen" am 29.08.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.