Premiere für neue Abgeordnete im Saar-Landtag
Die erste Sitzung des neuen Landtages brachte nicht nur die Wahl von Anke Rehlinger (SPD) zur neuen Ministerpräsidentin mit sich. Sie war auch Premiere für viele neue Gesichter im Landtag.
Man konnte sie hören und spüren, die Anspannung der Mitglieder des neuen saarländischen Landtages – nicht nur bei der frisch gewählten und vereidigten Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, sondern auch bei den vielen neuen Abgeordneten. Für sie war diese konstituierende Sitzung gleichzeitig auch die erste.
Harenz will junge Menschen vertreten
Fast die Hälfte aller saarländischen Abgeordneten ist neu in den Landtag eingezogen. Eine von ihnen ist Julia Harenz von der SPD. Sie habe morgens schon gemerkt, wie aufgeregt sie sei. „Ich freue mich aber auch sehr.“
Harenz stand für die Landtagswahl auf Platz 7 der Kreisliste Saarlouis, schreibt eigentlich gerade an ihrer Doktorarbeit. Dass sie ins Parlament einzieht, damit hatte die 28-Jährige nicht gerechnet. Jetzt aber, da es so ist, hat sie einen Plan: Sie möchte sich für junge Menschen einsetzen, sie im Parlament vertreten.
Wirtschaftskompetenz und Aufpasser
Auch für Ute Mücklich-Heinrich (CDU) war es am Montag die erste Landtagssitzung. Aufgeregt sei sie nicht gewesen, sagt sie, aber neugierig. Ihren politischen Platz sieht sie unter anderem im Wirtschaftsausschuss. „Aber meine Themen sind auch Frauen, gesellschaftliches Miteinander und ich hoffe, dass sich das irgendwie in den Ausschüssen wiederfinden wird.“
Bei der AfD sind von insgesamt drei Abgeordneten in der Fraktion gleich zwei neu in den Landtag eingezogen. Einer von ihnen ist der 32-jährige Carsten Becker.
Obwohl die AfD-Fraktion am Montag geschlossen für Anke Rehlinger gestimmt hat, sieht Becker die Rolle der AfD in der Opposition als Aufpasser. „Dort kann man nur mit dem Finger aufzeigen und den Finger in die Wunde legen.“ Er wünscht sich, dass die AfD-Fraktion eigene Akzente setzen kann.
Vorbild für Mädchen und Frauen
Ebenfalls neu – zumindest in dieser Funktion – ist Heike Becker. Zwar ist die Kommunalpolitikerin schon 2019 als Nachrückerin in den Landtag eingezogen. Seit Montag bekleidet sie aber auch als erste Frau in der saarländischen Geschichte den Posten der Landtagspräsidentin. „Es ist für mich ein ganz tolles Signal, denn ich darf Vorbild sein für alle jungen Mädels, alle jungen Frauen, und bin auch das Beispiel dafür, dass Gleichberechtigung auch aktiv gelebt wird und nicht nur auf dem Papier.“
Der neuen Landesregierung ist diese Gleichberechtigung mit einer nahezu paritätischen Besetzung immerhin fast gelungen.
Über dieses Thema hat auch die SR3 Region am Nachmittag vom 25.04.2022 berichtet.