Tobias Hans (Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze)

Hans tritt nicht mehr für Parteivorsitz an

mit Informationen von Janek Böffel   28.03.2022 | 21:48 Uhr

Tobias Hans hat angekündigt, nicht mehr als Parteivorsitzender der Saar-CDU zu kandidieren. Bei der Sitzung des Landesvorstandes am Montagabend erklärte er, damit die Konsequenzen aus der Wahlniederlage zu ziehen. Aussichtsreichster Kandidat für seine Nachfolge ist Landtagspräsident Stephan Toscani.

Der abgewählte saarländische Ministerpräsident Tobias Hans zieht die Konsequenzen aus der bitteren Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl. Einen Tag nach Bekanntwerden des schlechtesten Wahlergebnisses der CDU im Saarland seit mehr als sechs Jahrzehnten kündigte er bei einer Sitzung des erweiterten Landesvorstandes seinen Rückzug vom Chef-Posten der Saar-CDU an.

Es sei ihm wichtig, Verantwortung zu übernehmen, erklärte Hans. Die Wahlkampagne habe nicht funktioniert. Er werde nicht mehr für das Amt des Parteivorsitzenden der Saar-CDU kandidieren.

Damit dürfte Hans Zeit als Parteivorsitzender Ende Mai enden. Dann soll auf einem Parteitag ein Nachfolger gewählt werden. Ob er sein Landtagsmandat wahrnehmen wird, ließ Hans bislang offen.

Gute Chancen für Toscani

Landtagspräsident Stephan Toscani hatte am Montagnachmittag bereits seine Bereitschaft signalisiert, die Parteiführung zu übernehmen. Offenbar hat er dabei die Unterstützung mehrerer prominenter Parteimitglieder.

Noch Parteichef Hans empfahl dann auch Partei- und Fraktionsvorsitz in eine Hand zu geben. Aber die künftige Parteiführung müsse auch mehr Frauen in Verantwortung bringen.

Basis soll befragt werden

Bis zum Parteitag soll allerdings auch die Basis befragt werden. Die Partei müsse bei dem Prozess in der Breite mitgenommen werden, betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander Funk, der der Union strategische, organisatorische und handwerkliche Fehler im Wahlkampf attestierte.

Der Wechsel zu Tobias Hans 2018 sei wahrscheinlich aus guten Gründen in Hinterzimmern erfolgt, doch nun müsse man es anders machen, sagte Funk.

Schlechte Werte für Hans

Hans hatte das Amt des saarländischen Ministerpräsidenten und den Vorsitz der Saar-CDU von Annegret Kramp-Karrenbauer übernommen, die als Generalsekretärin der Bundes-CDU nach Berlin wechselte.

Die schweren Verluste der Union bei der Landtagswahl waren auch mit vergleichsweise schlechten persönlichen Werten von Hans einhergegangen. Bereits am Wahlabend hatte er die Verantwortung für die Niederlage übernommen und persönliche Konsequenzen angekündigt.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 28.03.2022 berichtet.

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