Zum Tanken über die Grenze - lohnt sich das noch?
Die Spritpreise gehen durch die Decke, nicht nur in Deutschland. Auch in den Nachbarländern reiben sich Autofahrer zum Teil verwundert die Augen. Trotzdem fahren noch viele Saarländer zum Tanken über die Grenze. Doch lohnt sich das überhaupt noch?
In Frankreich soll es ab April einen Nachlass von 14 Cent pro Liter auf den Spritpreis geben. Zudem hat die französische Regierung die Mineralölhändler aufgefordert, die Preise ihrerseits um fünf Cent zu senken. In Luxemburg, wo die Regierung die Preise für Benzin und Diesel festlegt, wurden sie bereits gesenkt. In Deutschland, wo der Markt die Preise definiert, wird derzeit darüber diskutiert, wie die Verbraucher entlastet werden können.
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An einer Tankstelle in Saarbrücken
Montag, 14. März, später Vormittag. Eine Tankstelle im Saarbrücker Stadtteil Schönbach. Ein Liter Super: knapp 2,23. Und für einen Liter Diesel zeigt die Zapfsäule sogar knapp 2,27 an. Da überlegt sich der ein oder andere schon, was man machen kann. Das Fahrtempo drosseln, um den Verbrauch zu senken, auf die Sonntagsfahrt verzichten und mehr Fahrrad, Bus und Bahn nutzen. Oder zum Tanken über die Grenze fahren.
Tanken in Frankreich
Die Spritpreise in Frankreich liegen etwas unter denen in Deutschland. Wer nahe der Grenze wohnt, kann so beim Tanken ein paar Cent sparen. Im Record Markt in Grosbliederstroff kostet der Diesel beispielsweise an diesem Montag knapp 2,21 Euro - also sechs Cent weniger als im benachbarten Schönbach.
Tanken in Luxemburg
Wer einen größeren Tank hat, für den lohnt sich inzwischen auch die Fahrt nach Luxemburg wieder. Nachdem hier in der Nacht auf den 10. März ebenfalls die Preis in die Höhe geschnellt waren, sind sie in der Nacht zum 12. März wieder um 40 Cent gesunken. Der Liter Benzin kostet aktuell rund 1,73 Euro, Diesel knapp 1,70 Euro
Möglich macht dies unter anderem die staatliche Höchstgrenze für Spritpreise. Zudem ist die Mineralösteuer in Luxemburg niedriger als in Deutschland - für den Liter Super beispielsweise um 15 Cent.
Bundesfinanzminister lehnt Steuersenkung ab
Niedrigere Steuern auf Benzin und Diesel - das könnten sich auch viele Autofahrer in Deutschland als Hilfe bei den aktuellen Preisen vorstellen. Doch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) lehnt dies ab. Stattdessen will Lindner einen staatlichen Tank-Zuschuss auf den Weg bringen. Der Betrag könnte dann beim Bezahlen an der Tankstelle abgezogen werden.
Ein Thema u.a. in der "Region am Nachmittag" am 14.03.2022 auf SR 3 Saarlandwelle