Polizeiautos im Saarland bald mit Kameras ausgestattet
Die Streifenwagen der saarländischen Polizei sollen künftig mit Kameras an der Frontscheibe ausgestattet werden. Die ersten Fahrzeuge mit den sogenannten Dashcams sollen bereits Mitte dieses Jahres geliefert werden. Im Interview mit SR 3 Saarlandwelle erläutert Markus Sehn, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) im Saarland, warum er die Kameras für sinnvoll hält.
Schon im Sommer wird die Polizei im Saarland neue Dienstfahrzeuge erhalten. Die werden dann auch mit Frontkameras ausgestattet sein. Die sogenannten Dashcams seien eine sinnvolle Unterstützung für die Polizistinnen und Polizisten im Saarland, sagt der DPolG-Landesvorsitzende Markus Sehn. Einsätze künftig auf Video zu dokumentieren, erhöhe die Sicherheit für die Einsatzkräfte.
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Gute Erfahrungen in Baden-Württemberg
Schon länger sind die Kameras bei der Polizei in Baden-Württemberg im Einsatz. Dort sei man mit dem neuen Hilfsmittel durchweg zufrieden, so Sehn. Grundsätzlich schreite die Digitalisierung auch bei der Polizei voran und dabei seien die Dashcams eine Komponente, die nicht nur den Schutz erhöhten, sondern auch zusätzliche Informationen lieferten.
Automatischer Einsatz bei Kontrollen erwünscht
Aus Gewerkschaftssicht wünsche man sich eine automatische Kameraaktivierung beispielsweise bei klassischen Polizeikontrollen, sagt Sehn. So könne die Kamera mit dem Anhaltezeichen am Streifenwagen gekoppelt werden, was zusätzliche Handgriffe zur Bedienung überflüssig mache. Je nach Situation könne das Videomaterial auch entscheidende Ermittlungshinweise liefern – zu Kennzeichen, Anzahl der beteiligten Personen – und auch einem möglichen Tathergang.
Als Beispiel führt Sehn die Kontrolle in Kusel an, bei der im verganganen Jahr zwei Polizisten erschossen wurden. Hier hätte eine Fahrzeugkamera die Ermittlungsarbeit sehr erleichtern können, insbesondere bei der Frage, wer der beiden Autoinsassen auf die Polizisten geschossen hat.
Sehn sieht auch Vorteile für die Bürger
Der künftige Einsatz der Kameras helfe sowohl der Polizei als auch den Bürgern, zeigt sich der DPolG-Landesvorsitzende überzeugt. So würde bei den Aufnahmen nicht nur ein mögliches Fehlverhalten kontrollierter Personen festgehalten, sondern die Kameras würden, ähnlich wie bei den bereits vorhandenen Körperkameras, Widerstandshandlungen gegen die Polizei durch Abschreckung verhindern. Gebe es keinen Widerstand, müsse die Polizei keinen Zwang anwenden.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 25.04.2023 auf SR 3 Saarlandwelle
