Ludes neuer Tierschutzbeauftragter im Saarland
Der Präsident der saarländischen Tierärztekammer, Arnold Ludes, ist neuer Tierschutzbeauftragter im Saarland. Tierschützer kritisieren, er sei als Jäger für das Ehrenamt ungeeignet. Ebenso Thema: die geplante Schliefenanlage in Neunkirchen und der eingestellte Tiernotruf im Saarland.
Am 12. Oktober hat der Landtag Arnold Ludes zum neuem Tierschutzbeauftragten im Saarland gewählt. Er tritt die Nachfolge von Hans-Friedrich Willimzik an, der Ende Juni verstorben ist. Im SR-Interview äußert sich Ludes zu seiner Haltung zur geplanten Schliefenanlage in Neunkirchen und zu einer möglichen Nachfolge des Tiernotrufes.
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"Alle an einen Tisch bringen"
Als erstes wolle er nun alle an einen Tisch bringen, die im Tierschutz engagiert sind, sagt Ludes. Er habe große Achtung vor allen, "die ehrenamtlich unterwegs sind, in den Tierheimen, aber auch weit darüber hinaus".
Die Personalie Ludes war im Vorfeld seiner Wahl von Tierschützern kritisiert worden. Er sei als Jäger für dieses Ehrenamt nicht geeignet, hieß es. Mit diesem Widerspruch habe er gerechnet, sagt Ludes. Er stehe aber dazu, Jäger zu sein. Er übe die Jagd fachgerecht aus. Außerdem sei es für Fleischesser die tierschutzgerechteste Art, Fleisch zu gewinnen.
Schliefenanlage tierschutzgerecht?
Kritik seitens der Tierschützer gab es jüngst auch an der geplanten Schliefenanlage in Neunkirchen, wo Jagdhunde an lebenden Füchsen trainieren sollen. Arnold Ludes kennt die Anlage nach eigenem Bekunden nicht, hält es allerdings für möglich, dass diese auch tierschutzgerecht sein könne, wenn es handwerklich sauber gemacht werde.
Eine solche Trainingsanlage müsse nicht zwingend Stress für die Füchse bedeuten, so Ludes. Er kenne ähnliche Anlage mit Wildschweinen, in denen die Tiere in "keinster Weise" gestresst seien. Zwar sei die Trainingssituation mit unterirdischen Röhren bei Füchsen etwas anders. Allerdings habe der Fuchs hier den Vorteil, dass er das Leben im Bau gewöhnt sei.
Nachfolge für Tiernotruf unklar
Seit dem 1. Oktober wurde der Tiernotruf im Saarland eingestellt. Dies sei ein Thema, "das ich als Erstes mit den Tierschutzverbänden besprechen muss", so Ludes. Offenbar sei hier Missbrauch betrieben worden, weswegen der Tiernotruf nicht weiter finanzierbar war. Wie eine mögliche Nachfolge aussehen könnte, sei weiter unklar. Jedenfalls brauche es finanzielle Unterstützung seitens des Landes.
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 12.10.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.